USA

Trump will massive Ausgabensperre – Gericht stoppt ihn

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat einen Ausgabenstopp in Milliardenhöhe. Nun greift das Bundesgericht ein.
20 Minuten
29.01.2025, 06:50

Ein US-Bundesgericht hat nach Medienberichten die von US-Präsident Donald Trump verhängte Ausgabensperre für eine Vielzahl staatlicher Zuschüsse und Darlehen zunächst blockiert. Nach Klagen mehrerer Nichtregierungsorganisationen und demokratisch regierter US-Bundesstaaten setzte eine Richterin in Washington am Dienstag die drastische Sperre demnach bis zum 3. Februar aus. Es bestehe die Gefahr eines "nicht wieder gutzumachenden Schadens", sagte Richterin Loren AliKhan laut übereinstimmenden Medienberichten.

Eigentlich hätte die Ausgabensperre am Dienstag um 17.00 Uhr (Ortszeit, 23.00 Uhr MEZ) in Kraft treten sollen. Die am Dienstag bekannt gewordene Anordnung des Haushaltsbüros im Weißen Haus hatte offengelassen, wie weitreichend die Ausgabensperre sein soll, und stiftete deshalb viel Verwirrung.

Wie weit geht der Stopp?

Die Regierung will prüfen, welche der Ausgabenprogramme mit den "Prioritäten" Trumps im Einklang stehen und fortgeführt werden. Die oppositionellen Demokraten nannten die Maßnahme "verfassungswidrig".

Vorläufig gesperrt werden sollen etwa Zahlungen an Nichtregierungsorganisationen, für die Umstellung der Energieversorgung auf klimafreundliche Energieformen oder für Diversitäts- und Gleichstellungsprogramme. Die Sperre könnte aber beispielsweise auch Darlehen für Kleinunternehmer und Zuschüsse für Studierende stoppen.

"Gefährlich, zerstörerisch, grausam"

Der Anführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, bezeichnete die Haushaltssperre als "verfassungswidrig" sowie "gefährlich, zerstörerisch, grausam". Er sprach mit Blick auf staatliche Hilfen für die Bürger von einem "Dolch ins Herz der amerikanischen Durchschnittsfamilie".

Mehrere Nichtregierungsorganisationen sowie Verbände mittelständischer Unternehmer reichten unterdessen bereits Klage gegen die Ausgabensperre bei einem Bundesgericht in Washington ein. Die Verfügung "jeglicher rechtlicher Grundlage" und könnte "verheerende Folgen" für Hunderttausende Bezieher der staatlichen Hilfen haben, heißt es in der Klageschrift, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag.

Parlament entscheidet über Haushalt

Schumer kündigte seinerseits an, dass die Demokraten gegen die Ausgabenblockade "in jeder Weise, in der wir können", ankämpfen würden. Laut der US-Verfassung hat das Parlament und nicht die Regierung die Entscheidungsgewalt über den Haushalt. Zwar haben Trumps Republikaner in beiden Häusern des Kongresses die Mehrheit. Doch die Sperre betrifft Ausgaben, die bereits vom Kongress verabschiedet worden waren.

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