US-Präsident Donald Trump trat Mittwoch vor die versammelten Zuschauerinnen und Zuschauer, läutete seinen "Liberation Day" ein. Der US-Präsident betonte, die USA seien wirtschaftlich lange ausgebeutet und übers Ohr gehauen worden. "Aber nicht mehr länger", so Trump. "Es ist unsere Erklärung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit", sagte Trump bei der Veranstaltung im Rosengarten, bei der die neuen Maßnahmen angekündigt wurden.
Trump sagte, die USA würden künftig reziproke Zölle einführen. "Sie tun es uns an, wir tun es ihnen an – so einfach ist das", sagt er. Die USA werden demnach jeden Zoll, den andere Länder auf ihre Produkte verlangen, zukünftig auch auf ihre eigenen Produkte verlangen. Er sagte, dies werde der Anfang eines "Goldenen Zeitalters" für die USA markieren. Der US-Präsident zeigte dabei eine Liste von Zöllen vor, bei denen die USA angeblich benachteiligt seien.
Trump machte auch ein Beispiel für Zölle, die seiner Ansicht nach "unfair" seien: So verlangten die USA 2,4 Prozent auf Motorräder, einige Länder aus Asien verlangten jedoch 60 bis 70 Prozent. "Toyota verkauft eine Million Autos in den USA, General Motors verkauft praktisch keine Autos in Japan", so Trump weiter. Er zählte weitere Handelshemmnisse auf, etwa auch Australien und Japan verlangten sehr hohe Zölle auf US-amerikanische Produkte.
Trump betonte, dass diese Länder mit den USA verbündet und befreundet seien, er jedoch diese "Ungerechtigkeit" nicht länger hinnehmen werde. "Wir können für die Defizite Kanadas und Mexikos nicht mehr länger aufkommen. Wir taten es früher, aber jetzt nicht mehr", so Trump. Jetzt gelte wieder "America First". Unter Präsident Joe Biden ("Sleepy Joe") habe die USA 90.000 Fabriken verloren, 5 Millionen Fabrik-Jobs seien verloren gegangen.
Trump sagte, er werde in vielen Fällen jeweils etwas die Hälfte der Zölle verlangen, welche das jeweilige Land selbst verlangt. "Wir hätten es gleich hoch machen können, aber so sind wir nicht", sagt Trump. Er holte dabei eine große Liste mit der Überschrift "Reciprocal Tariffs" hervor. Darauf waren zahlreiche Länder mit den jeweiligen angeblichen Zöllen vermerkt. China verlange beispielsweise 67 Prozent, die USA verlangen zukünftig 34 Prozent.
Die EU verlange 39 Prozent, jetzt werden die USA 20 Prozent verlangen, hieß es von Trump. Auch die Schweiz fand sich auf der Liste: Sie verlange offenbar 61 Prozent auf US-Produkte, Trump plane zukünftig 31 Prozent auf Schweizer Produkte zu erheben. "Zölle schützen uns vor jenen, die uns wirtschaftlichen Schaden zufügen wollen", erklärte Trump seinen Schritt. In den USA werde derweil massiv investiert. Apple zum Beispiel werde "viele Milliarden" aufwenden, auch auf OpenAI und Nvidia verwies Trump.
"Heute setzen wir uns für die amerikanischen Arbeiter ein, und wir stellen Amerika endlich an erste Stelle", sagte Trump. Der Präsident behauptete, die USA kümmerten sich "um Länder auf der ganzen Welt", und wenn man dann "ein bisschen kürzen will, sind sie verärgert, weil man sich nicht mehr um sie kümmert." Er sagte, die Zölle seien ein Zeichen dafür, dass "wir uns zuerst um unser eigenes Volk kümmern werden."
Trump betonte die eigenen Erfolge und gab an, in seiner bisherigen Amtszeit habe die Börse massiv zugelegt – tatsächlich kam es allerdings zu massiven Einbrüchen. Er sprach auch über die Grenze zu Mexiko und sagte, man habe nun "die beste Grenze, die wir je hatten". Er kritisierte "radikale linke" Richter, welche die Kriminellen ins Land zurückholen wollten. Außerdem würden Auto- und Autoteilzölle in Höhe von 25 Prozent eingeführt, ebenso wie Zölle von 25 Prozent auf alle Bierimporte.