"Trübe Stellen" – mysteriöses Fisch-Sterben am Traunsee

Die Fischer am Traunsee stehen vor einem Rätsel. Von 2012 bis 2018 hat sich der Bestand halbiert. Aktuellere Zahlen gibt es nicht. "Wenn man nur eine Reinanke in der Woche oder dann wieder mal drei Reinanken in der Woche fängt und dann tagelang nichts, dann ist das natürlich viel zu wenig", erzählt der Fischer Franz Linschinger in einem Beitrag des ORF OÖ.

Woran das liegt, ist unklar. Dass der See bald leer ist, glauben er und seine Kollegen nicht. "Auf keinen Fall. Wir haben zum Beispiel vier Jahre jetzt nicht Riedling befischt. Wir haben vier Jahre nicht Saiblinge befischt."

Neues Pumpspeicherkraftwerk

Könnte es mit seltsamen, trüben Stellen zusammenhängen, die heuer im Sommer am See für Spekulationen gesorgt haben? Das Wasser-Ressort des Landes OÖ hat damals Proben entnommen. Derzeit wird nämlich in Ebensee ein Pumpspeicherkraftwerk gebaut, das zur Energiewende beitragen soll. "Was aus den Netzen rausgeflossen ist, war braungrau, eine undefinierbare, ölige Masse“, so Linschinger.

Das Land hat in seinen Untersuchungen anorganisches Material im See gefunden. Laut Energie AG hätten starke Regenfälle dafür gesorgt, dass feines Kalkgestein aus den Bergen in den See gespült würden. Man habe deshalb größere Filter eingebaut, diese Maßnahmen würden nun fruchten.

Das Bundesamt für Wasserwirtschaft sieht einen möglichen Grund laut ORF im Klimawandel. "Vor allem in den letzten zehn Jahren sind natürlich die Auswirkungen der Klimaerwärmung ganz massiv in unseren Seen festzustellen. Und auch das hat auf die Fische einen massiven Einfluss", wird Martin Luger vom Bundesamt für Wasserwirtschaft in Scharfling am Mondsee zitiert.