Neue Studie

So viel mehr Niederschlag gibt es durch den Klimawandel

Eine neue Studie eines Klimaforschungsnetzwerks zeigt, wie sich der menschengemachte Klimawandel auf Extremereignisse auswirkt.

Newsdesk Heute
So viel mehr Niederschlag gibt es durch den Klimawandel
Der Wienfluss ging beim jüngsten Unwetter beinahe über.
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Eine neue internationale Studie mit österreichischer Beteiligung des Klimaforschungsnetzwerks World Weather Attribution zeigt nun unmissverständlich, dass der Anteil menschlichen Verhaltens an Extremwettereignissen, wie man sie vor wenigen Tagen in Österreich gesehen hat, klar messbar ist.

Zu diesem Thema war am Mittwoch Klimaforscher Klaus Haslinger von der GeoSphere Austria zu Gast im Ö1-Morgenjournal. Er ist einer der Autoren der Studie. Angesprochen auf die Extremereignisse der vergangenen Tage, gebe es zwei Extrempositionen. Die einen vertreten die Meinung, dass diese ein eindeutiger Beweis für den menschengemachten Klimawandel seien, die anderen negieren einen derartigen Zusammenhang mit dem Verweis auf frühere ähnlich gelagerte Ereignisse komplett. Die Wahrheit liege laut Haslinger in der Mitte.

"Das Extremereignis, das wir jetzt gesehen haben, ist natürlich schlimm und sehr extrem in seiner Ausprägung. Es hat aber natürlich auch in der Historie sehr extreme Hochwasser und Starkniederschlagereignisse gegeben – selbst ohne Zutun des menschengemachten Klimawandels", führte der Klimatologe aus. Allerdings müsse man dennoch den Kontext der Studie betrachten, die zeigen würde, dass die Niederschlagsintensitäten über die letzten Jahre doch gestiegen seien.

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    Die Ausfahrt aus dem Westen Wiens in Richtung Niederösterreich können Autofahrer nicht mehr befahren.
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    7 Prozent mehr – das sind die Auswirkungen

    Die Studie geht etwa von sieben Prozent mehr Niederschlag durch den menschengemachten Klimawandel aus. Das klinge nach gar nicht einmal so viel, wie passt das dann mit den immensen Auswirkungen des jüngsten Hochwassers in Österreich zusammen? Der Fachmann führt aus, dass man hier unterscheiden müsse. Das Ereignis sei "sehr großräumig" gewesen. Punktuell habe es aber zu sehr starken Niederschlagsspitzen und in weiterer Folge zu einem tausend jährlichen Hochwasser, etwa am Wienfluss, geführt. An der Donau sei die Situation entspannter gewesen.

    Die zuvor genannten sieben Prozent seien eine "mittlere Zahl" über ähnliche Ereignisse. Sie könne von Ereignis zu Ereignis sehr stark variieren und auch räumlich gesehen zu großen Unterschieden führen.

    Womit wir rechnen müssen

    Man könne sich nicht gegen alles schützen, so Haslinger angesprochen auf einen verbesserten Hochwasserschutz. Generell werde das Risiko in Zukunft für derartige Ereignisse steigen. Zuletzt habe es sich um ein "Perfect Storm"-Ereignis gehandelt – es seien viele Faktoren zusammengekommen, die es außergewöhnlich gemacht haben.

    Das heiße nicht, dass derartige Ausnahme-Ereignisse jetzt alle fünf oder zehn Jahre passieren würden. Das nächste Hochwasser passiere aber garantiert – und aufgrund steigender Intensitäten mitunter auch in kürzeren Abständen.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Eine neue internationale Studie mit österreichischer Beteiligung zeigt, dass menschliches Verhalten klar messbar zu Extremwettereignissen beiträgt, wie kürzlich in Österreich beobachtet
      • Klimaforscher Klaus Haslinger betont, dass trotz historischer Extremereignisse ohne menschlichen Einfluss, die Intensität der Niederschläge durch den Klimawandel gestiegen ist und zukünftige Hochwasserereignisse häufiger und intensiver werden könnten
      red
      Akt.