Ukraine

Trotz Haftbefehl – Putin feiert nun Jahrestag auf Krim

Wladimir Putin sieht sich nun mit einem Haftbefehl gegen seine Person konfrontiert: Dennoch reist er zum Jahrestag der Annexion an die Halbinsel Krim. 

20 Minuten
Wladimir Putin mit dem Gouverneur von Sewastopol, Mikhail Razvoschayev.
Wladimir Putin mit dem Gouverneur von Sewastopol, Mikhail Razvoschayev.
via REUTERS

Wegen seiner Verantwortung für Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen. Das erklärte das Gericht mit Sitz in Den Haag am Freitag. Hintergrund ist die Verschleppung von ukrainischen Kindern nach Russland. Der internationale Haftbefehl hält den Kriegsherrn jedoch nicht davon ab, die geschützten Grenzen seines Heimatlandes zu verlassen. 

Der russische Präsident Wladimir Putin ist derzeit offenbar auf der 2014 annektierten Krim-Halbinsel. Die staatliche russische Medienagentur Ria Novosti bestätigt den Besuch, der anlässlich des Jahrestages der "Wiedervereinigung der Krim mit Russland" stattfinde. Am 16. März 2014 führte Russland nämlich die Abstimmung zur Zugehörigkeit der Krim durch. 

Spaziergang durch Sewastopol

Angeblich stimmten fast 97 Prozent für einen Beitritt zur russischen Föderation – die Stimmabgabe auf der von russischen Truppen besetzten Krim-Halbinsel dürfte damals etwa ähnlich frei abgelaufen sein wie bei den Abstimmungen in Luhansk und Donezk im Jahre 2022.

Ein Video zeigt Putin, flankiert von Bodyguards, Politikern und Geistlichen, unterwegs in Sewastopol. Dort befindet sich auch der Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte.

Getreideabkommen zwischen Russland und Ukraine verlängert

Unterdessen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag die Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine angekündigt. "Nach Gesprächen mit beiden Seiten haben wir die Verlängerung des Abkommens, das am 19. März auslaufen sollte, zugesichert", so Erdogan in einer Fernsehansprache. Angaben zur Dauer der Verlängerung machte der türkische Staatschef zunächst jedoch nicht.

Zuvor hatte Ankara erklärt, dass es auf eine Verlängerung um 120 Tage hoffe. Russland hingegen bestand auf eine Verlängerung um lediglich 60 Tage. Das Getreideabkommen war im Juli unter Vermittlung der UNO und der Türkei unterzeichnet worden, um die sichere Ausfuhr von ukrainischem Getreide durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer zu ermöglichen. Seither wurde es mehrmals verlängert. Nach UN-Angaben konnten bisher mehr als 24,1 Millionen Tonnen Getreide exportiert werden.

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    In diesem Lkw wurde der Sprengstoff transportiert.
    In diesem Lkw wurde der Sprengstoff transportiert.
    State Revenue Committee of Armenia (Armenische Steuer- und Zollbehörde, Anm.)