Niederösterreich

Trotz Energiekrise – Parks werden wochenlang beleuchtet

Abends werden Parks in NÖ mit einer Lichtshow beleuchtet, die Grünen üben Kritik, der Veranstalter widerspricht: Es werde sogar "Strom gespart".

Erich Wessely
Die Lichtshow "Illumina" im Schlosspark Laxenburg (Archivaufnahme)
Die Lichtshow "Illumina" im Schlosspark Laxenburg (Archivaufnahme)
Illumina

In Niederösterreich werden trotz der Energiekrise an drei Standorten monatelang Grünanlagen abends mit einer Lichtshow beleuchtet. Der Veranstalter "Illumina" Lichtergärten betreibt im Schlosspark Laxenburg, im Schloss Grafenegg und im Stift Klosterneuburg Lichtinstallationen mit Millionen Lichtern. Angesichts der angespannten Energiesituation sorgen diese Lichtergärten für gehörigen Ärger, vor allem bei Anrainern. Die Grünen Niederösterreich kritisieren diese Veranstaltung.

"Treffen nicht den Zeitgeist"

"In der Energiekrise gibt es viele Diskussionen, was noch vertretbar ist. Die Grünen Niederösterreich halten Schneekanonen in Niederösterreich für verzichtbar. Veranstaltungskonzepte wie 'Illumina" treffen höchst wahrscheinlich nicht den Zeitgeist der Mehrheit im Land", teilte der Sprecher der Grünen Niederösterreich, Michael Pinnow, der APA in einer Stellungnahme mit. "Wir haben auch schon Anrufe von zwei Bürgerinnen gehabt, die sich über ein privates Lichterfest im Industrieviertel beschweren. Bei vielen Weihnachtsmärkten werden sogar Punschkocher reduziert und Abläufe optimiert und auf Heizstrahler verzichtet. Der Trend wird sich in Richtung 'Energie mit Köpfchen verwenden' fortsetzen und Veranstalter wie Illumina werden kreativ andere Angebote finden."

3 Kilometer langer Rundweg, 1 Mio. Lichter

Die Installation mit Dutzenden Lichtobjekten hatte ihre Premiere im Schlosspark Laxenburg südlich von Wien im Jahr 2021. Heuer befinden sich dort laut Veranstalter auf einem drei Kilometer langen Rundweg mehr als eine Million Lichter. Die Show findet vom 11. November 2022 bis 29. Jänner 2023, immer Mittwoch bis Sonntag von 16.30 Uhr bis 22.00 Uhr statt. Das sind 60 Tage zu je 5,5 Stunden und damit 330 Stunden alleine in Laxenburg. Ein Ticket kostet zwischen 24 und 29 Euro.

Dass die Lichtergärten angesichts der Energiekrise für Ärger sorgen werden, ist dem Veranstalter bewusst, denn auf der Homepage gibt es einen eigenen Beitrag dazu. "Mit dem Einsatz energieeffizientester High-Quality-Standards der LED-Lichttechnik, dem Verzicht auf ein paar größere Lichtinstallationen, die einen höheren Energiebedarf als der Durchschnitt in unseren Lichtergärten haben, sowie mit einer Reduktion der Spieltage von 7 Tagen pro Woche auf 5 Tage pro Woche, ist es uns gelungen, den heurigen Energiebedarf auf ein Minimum weiter zu reduzieren."

Mit Installation werde sogar "Strom gespart"

Im vergangenen Jahr seien während der insgesamt über achtwöchigen Öffnungsdauer für die gesamten Beleuchtungskörper rund 25.000 kWh verbraucht worden. Dies entspreche lediglich dem Jahresverbrauch von fünf Vierpersonenhaushalten, argumentiert der Veranstalter und stellt gar die Behauptung auf, mit der Installation werde "Strom gespart", weil man während des Besuches im Lichtergarten zuhause keinen Strom verbrauchen würde.

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