Wien
Trotz Astra-Diskussion: "Ich bin froh über die Impfung"
Die Debatte um AstraZeneca reißt nicht ab. In "Heute" erklären sechs Wiener, warum sie sich von der Diskussion nicht abschrecken ließen.
Im Sekundentakt trudeln vor der Impfstraße beim Austria Center Vienna (Donaustadt) u.a. Lehrerinnen und Lehrer, Pädagoginnen und Pädagogen, Betreuungspersonal und Mitglieder von Risikogruppen ein.
"Ich bin froh über die Impfung", zeigt sich Tom B. (40) sichtlich erleichtert nach dem Pieks. Er wurde am Dienstag mit AstraZeneca geimpft. Zuerst hatte der 40-Jährige Bedenken. "Nachdem ich mich informiert habe, waren sie weg", so der Angestellte, der zu der Gruppe "Betreuungspersonal" zählt.
Nachdem die Europäische Arzneimittelbehörde am Donnerstag entscheiden will, wie es mit AstraZeneca weitergeht ("Heute" berichtete), war sich die Wienerin Maria R. nicht sicher, ob ihr Termin am Sonntag halten wird. "Ich hab den Termin daher auf Dienstag vorverlegt“, erzählt die 38-jährige Lehrerin. "Ich habe mich impfen lassen, weil es für mich ein Akt der Solidarität gegenüber der Gesellschaft ist", erzählt die Wienerin. Außerdem trage sie eine Verantwortung gegenüber ihren Schülern und Eltern. "Das Risiko eines Schadens ist so minimal, das ich eingehe." Für die Lehrerin macht es keinen Unterschied, mit welchem Stoff sie geimpft wurde. "Das ist eine Luxus-Diskussion", findet Maria R. Impfreaktionen, wie ein grippaler Infekt, könne man hinnehmen.
Wienerin wollte Termin verschieben
Nicht ganz so sicher war sich Cristina P. (40). Die Kindergarten-Pädagogin hat lange überlegt, zu ihrem Termin zu erscheinen. "Aber irgendwann müssen wir uns wohl alle impfen lassen", ist die Wienerin überzeugt, die vor jeder Impfung Angst hat.
Kurzfristig erschienen ist auch Jacqueline S. (23). "Nachdem wir so viele positive Corona-Fälle im Kindergarten hatten, habe ich mich für die Impfung entschieden".
Lieber drei bis vier Tage mit Fieber im Bett liegen, als zehn Tage mit Corona, dachte sich Karin B. (52). Die Kindergarten-Pädagogin hatte Bedenken wegen des AstraZenica-Impfstoffes. Die Wienerin hat lange gerungen, ob sie ihren Termin wahrnehmen soll oder nicht. "Man kommt sich ein bisschen wie ein Versuchskaninchen vor", erzählt die 52-Jährige. "Jetzt harre ich der Dinge und schaue was kommt", ist die Wienerin nach dem Pieks gelassen. "Früher oder später muss sich ohnehin jeder impfen lassen, wenn er ins Ausland will", ist sich B. sicher.
Bedenken, aber der Schutz vor einer Corona-Infektion waren schlussendlich für den Lehrer Thomas W. (59) ausschlaggebend, warum er sich am Dienstag mit AstraZeneca impfen ließ.