Niederösterreich

Trockenheit – Landwirte wollen Donauwasser nutzen

Bauern in NÖ macht die extreme Trockenheit zu schaffen. Zur Abhilfe werden nun auch Überlegungen Richtung Donau nicht ausgeschlossen.

Erich Wessely
LK NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr sorgt sich wegen der Trockenheit.
LK NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr sorgt sich wegen der Trockenheit.
LK NÖ/Georg Pomaßl

Der Osten Niederösterreichs und die klassischen Trockengebiete sehen sich einmal mehr mit einer Wasserknappheit konfrontiert. „Es zeigt sich, wie wichtig eine überregionale Wasserversorgung in Zukunft sein wird. Die klimatischen Veränderungen machen eine nachhaltige Nutzung von Oberflächenwasser und Bewässerungsprojekte notwendig“, erklärt Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr und schließt auch Überlegungen Richtung Donau nicht aus.

Der Neusiedler See hat seinen historischen Tiefstand erreicht und auch andere beliebte Ausflugsziele kämpfen mit der Wasserknappheit. Doch neben dem Tourismus ist es vor allem die Landwirtschaft, für die eine gute Wasserversorgung entscheidend ist. „Von Hitze und Trockenheit ist nicht nur der Tourismusbereich betroffen, sondern es trifft uns dort wo es am meisten weh tut, bei unseren Lebensmitteln. Eine gute Wasserversorgung wird in Zukunft über die Versorgungssicherheit unseres Landes mitentscheiden. Das trifft uns nicht nur auf unseren Tellern, sondern wird auch bei den Arbeitsplätzen spürbar, die eng mit der Landwirtschaft verbunden sind“, ist Landwirtschaftskammer Niederösterreich-Vizepräsident Lorenz Mayr überzeugt.

"Oberflächenwasser nutzen"

Vor allem die Verwendung von Oberflächenwasser für die Bewässerung der Ackerkulturen wird künftig mehr in Betracht gezogen werden müssen, heißt es in einer Aussendung der nö. Landwirtschaftskammer. „Grundsätzlich ist in Österreich ja genug Wasser vorhanden. Es wird hier notwendig sein, dass wir Oberflächenwasser zum Beispiel aus gut wasserführenden Flüssen oder Bächen für unsere Lebensmittelversorgung nutzen und absichern. Hier sollten wir vor allem überregional denken und Projekte in Angriff nehmen, die eine gute Verteilung gewährleisten“, so Mayr und schließt auch Überlegungen Richtung Donauwasser nicht aus.

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    Am Sonntag besuchte Leserreporterin Krisztina den Neusiedler See.
    Am Sonntag besuchte Leserreporterin Krisztina den Neusiedler See.
    Leserreporter

    Schon jetzt sollen umfangreiche Investitionen in Bewässerungen den Ertrag und die Qualität der Ernte sichern. Zusätzlich tragen sie zur Erhaltung der Kulturlandschaft bei. „Rund 100.000 Hektar sind derzeit in NÖ bewässerbar. Vor allem im Marchfeld, im Tullnerfeld, in der Wachau und im Kamptal, aber auch im Waldviertel gibt es Projekte“, gibt Mayr einen Überblick über die derzeitige Lage. Doch das reiche bei weitem noch nicht aus.

    Zugriff auf Wasser strikt limitiert

    Sorge ums Trinkwasser müsse sich dabei allerdings niemand machen. So werde der Zugriff auf Wasser durch das Wasserrecht strikt reglementiert. Zusätzlich ist der Umgang mit dem knappen Gut „Wasser“ für Bäuerinnen und Bauern "eine Ehrensache", wie es heißt: „Es geht auf unseren Feldern nicht nur um eine nachhaltige Bewässerung, sondern darum, das Wasser generell auf unseren Böden zu halten. Mit einer schonenden und wassersparenden Bewirtschaftung setzen Bäuerinnen und Bauern auch neben den Bewässerungsprojekten ein Zeichen gegen den Klimawandel und passen sich den sich ändernden Bedingungen an“, erklärt Mayr.

    Seit mittlerweile zwei Jahren steht übrigens das Kompetenzzentrum für Bewässerung in Niederösterreich Bäuerinnen und Bauern bei ihren Projekten zur Seite. Damit werden "eine sorgsame Planung und eine solide Entscheidungsgrundlage für Bewässerungsprojekte sichergestellt". „Bei uns in der Landwirtschaft geht es um einen sinnvollen Umgang mit dem wenig vorhandenen Wasser. Wir müssen es vor allem dann verfügbar haben, wenn es die Pflanzen brauchen. Das ist eine Herausforderung, die wir in den nächsten Jahren noch intensiver angehen und bewältigen müssen“, so der Vizepräsident abschließend.

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