Triathletin (49) aus Wels wurde zur Lebensretterin

Sie kam nicht ins Ziel, hat sich aber trotzdem eine Medaille verdient. Die Rede ist von Katharina Przybilla (49) aus Wels. Die praktische Ärztin wurde bei der Triathlon-EM in Kitzbühel zur großen Heldin, rettete einer verunglückten Teilnehmerin aus Großbritannien das Leben.

Przybilla stieg nach 26 Minuten aus dem Schwarzsee und machte sich auf die Radstrecke. Doch schon nach wenigen Kilometern kam es zu Problemen. Nach einer Kollision musste sie vorzeitig vom Fahrrad absteigen.

Augenblicke bevor die Welserin in der zweiten Runde den Anstieg wieder in Angriff nehmen konnte, stürzte eine Athletin vor ihr schwer.

Britin blieb reglos liegen



An einer flachen, geraden Passage kam eine Britin zu Sturz und blieb reglos auf der Straße liegen.

Während zahlreiche Teilnehmer einfach vorbeifuhren, erkannte die ausgebildete Notärztin den Ernst der Lage und eilte dem Opfer zur Hilfe. „Ich dachte zunächst, die Frau sei tot. Ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, den Bewerb aufzugeben um zu helfen. Hier ging es um ein Menschenleben, da wird jeder Wettkampf zur Nebensache", erklärt die Welserin ihr couragiertes Eingreifen.

Die britische Teilnehmerin wurde mit einem Schädelhirntrauma und Schlüsselbeinbruch in Innsbruck auf die Intensivstation gebracht. Mittlerweile konnte sie auf die Normalstation verlegt werden.

Es ist noch nicht klar, ob sie den Unfall ohne Folgen überstehen wird, aber sie ist zumindest derzeit nicht in Lebensgefahr. Fest steht nur: Aufgrund eines Trommelfellrisses darf die Britin vorerst nicht nach Hause fliegen.

Übrigens: Anna (28), die Tochter der Triathlon-Heldin, sicherte sich im Bewerb die Silber-Medaille. Kommendes Wochenende will die 28-Jährige in Düsseldorf über die Sprint-Distanz den Europameistertitel vom letzten Jahr verteidigen.



(mip)