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Nigel ist tot - Trauer um einsamsten Vogel der Welt

"Nigel" lebte zwischen 80 Tölpel-Nachbildungen auf einer Insel. Bis zum Schluss blieb der Vogel seiner Beton-Partnerin treu.

Heute Redaktion
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Der Tod von Tölpel "Nigel" hat in Neuseeland tiefe Trauer unter Vogelfreunden ausgelöst – Fans schrieben Hunderte Beileidsbekundungen. Eine Naturschutzorganisation veröffentlichte nach dem Tod von "Nigel" sogar ein Gedicht "zu seinen Ehren, der den Weg zu einer zukünftigen Kolonie auf der Insel Mana ebnete".

"Nigel" hatte sich auf der kleinen Insel Mana nahe der Hauptstadt Wellington niedergelassen – zunächst als einziger lebender Vogel zwischen 80 Tölpel-Nachbildungen aus Beton.

"Einsamster Vogel der Welt blieb Attrappe treu bis zum Tod"

Der "einsamste Vogel der Welt"verliebte sich in eine der Betonfiguren, baute dieser sogar ein Nest und blieb seiner steinernen Partnerin bis zu seinem Ende treu, so die Naturschützer von "Friends of Mana".

Die 80 Vogelattrappen auf Mana waren von Schulkindern gebaut und 1998 aufgestellt worden. Mit der Aktion wollte man bewirken, dass echte Tölpel angelockt werden, die auf der Insel eine Kolonie begründen sollten – jahrelang ohne Erfolg. Erst 2014 sei schließlich ein Tölpel gekommen und geblieben.

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Die Betonkameraden des "einsamsten Vogels der Welt"

Um weitere echte Tölpel anzulocken, hatte Neuseelands Naturschutzministerium vor kurzem den Beton-Attrappen einen neuen Anstrich verpasst, per Lautsprecher ließ man den Lärm einer Tölpelkolonie aufs Meer hinaustragen – mit Erfolg: Innerhalb von drei Tagen ließen sich drei neue Vögel auf der Insel nieder. Doch "Nigel" zeigte weiterhin kein Interesse an lebenden Partnerinnen.

Dann das Drama: Vergangene Woche wurde "Nigels" lebloser Körper in jenem Nest gefunden, das er für seine Attrappen-Partnerin gebaut hatte. Obwohl er es nicht geschafft habe, auf der Insel für eigenen Nachwuchs zu sorgen, meint Ranger Bell, werde "Nigel" trotzdem immer Pionier und Gründungsvater der Tölpel-Kolonie auf Mana sein. (isa)