Österreich

Transportunternehmer zwang Fahrer zu illegalen Fahrten

Nach monatelanger Fahndung wurde nun ein Transportunternehmer geschnappt: Er soll zwei Fahrer zu illegalen Fahrten angestiftet haben.

Christine Ziechert
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Die Lkw-Fahrer mussten ohne digitales Kontrollgerät unterwegs sein.
Die Lkw-Fahrer mussten ohne digitales Kontrollgerät unterwegs sein.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Ein Transportunternehmer (54) aus dem Raum Hartberg (Steiermark) soll mindestens zwei Fahrer zu illegalen Fahrten gezwungen haben. Nach dem gebürtigen Slowenen war monatelang gefahndet worden, am 4. März konnten Beamte der Autobahnpolizei Hartberg den Verdächtigen bei der Laßnitzhöhe stellen, als dieser mit seinem Lkw auf der A2 in Fahrtrichtung Süden unterwegs war, berichtet die "Kleine Zeitung".

Der 54-Jährige hatte seinen Fall ungewollt selbst ins Rollen gebracht: Der Slowene hatte vergangenen November einen bereits gekündigten Fahrer (26) bei der Autobahnpolizei angezeigt, da dieser unberechtigt mit einem Lkw seiner Firma auf der A2 von Wien nach Graz unterwegs war.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    Illegale Fahrten, sonst weniger Gehalt

    Nach dem 26-Jährigen wurde daraufhin gefahndet, er konnte noch am selben Tag angehalten und befragt werden. Dabei gab der Mann aus Bosnien-Herzegowina an, dass er seit August 2021 von seinem Firmenchef wiederholt zu gesetzlichen Übertretungen gezwungen worden war.

    So forderte der Transportunternehmer Fahrten ohne Verwendung der Fahrerkarte im digitalen Kontrollgerät sowie das unberechtigte Abfahren von der Autobahn, um die Mautgebühr zu umgehen. Sollte der 26-Jährige sich den Forderungen widersetzen, drohe eine drastische Gehaltsreduzierung. Der Fahrer konnte die Aussagen mit Sprach- und Textnachrichten seines Chefs sowie vorgegebenen Fahrtrouten belegen. Als der Bosnier sich trotzdem weigerte, weitere illegale Fahrten durchzuführen, wurde er (mündlich) gekündigt.

    Transportunternehmer tauchte unter

    Neben dem 26-Jährigen bestätigte auch ein weiterer Lkw-Lenker die Aussagen. Der 60-Jährige aus Bosnien-Herzegowina gab dabei an, in gleicher Weise vom Firmenchef zu gesetzlichen Übertretungen genötigt worden zu sein. Ihm wurde ebenso mit drastischen Gehaltskürzungen gedroht.

    Der Transportunternehmer wurde angezeigt, tauchte aber trotz mehrerer Aufforderungen zur polizeilichen Einvernahme unter und wurde daher zur Fahndung ausgeschrieben. Am 4. März wurde der Slowene geschnappt, er bestreitet die Vorwürfe. Der Firmenchef wurde wegen verwaltungs- und strafrechtlicher Übertretungen, die beiden Ex-Mitarbeiter wegen Verwaltungsübertretungen angezeigt.