Transfrau in Damensauna – "muss mit allem rechnen"

Wie "Heute"  berichtete, staunte kürzlich eine Damenrunde in der Sauna im Hermannbad in Wien-Neubau nicht schlecht. Eigentlich sind immer donnerstags Dampfbad und Sauna ausschließlich für Frauen reserviert, doch am 11. Mai 2023 saß plötzlich eine etwas anders aussehende Person auf der heißen Holzbank. "Der Bart war nicht zu übersehen, das Geschlecht mit Handtuch bedeckt, bloß beim Duschen zu erkennen", berichtet eine Zeugin. Das sorgte für Verwirrung in der Sauna, die Frauen baten um eine Erklärung.

FPÖ-Chef Dominik Nepp äußerte sich mit folgenden Worten: "Eine Person mit Penis ist ein Mann und das bleibt auch so. Und ein Mann hat in einer Damensauna nichts verloren". "Heute" wollte die Wiener zu Wort kommen lassen und hörte sich in Mariahilf um. 

"Im Jahr 2023 muss man mit allem rechnen"

Die Wiener sind sich darüber einig, dass die Gesellschaft viel offener geworden ist und solche Situationen noch öfters vorkommen werden. Den 27-jährigen Ouanis überrascht nichts mehr so richtig: "Man sollte sich darüber nicht aufregen, wir leben in Wien und im Jahr 2023. Heutzutage muss man mit allem rechnen". Ähnlich sieht das auch Hannes, er betont: "Wenn man sich als Frau oder Mann identifiziert, sollte man auch die entsprechenden Räumlichkeiten nutzen dürfen. Die Allgemeinheit muss halt noch lernen damit umzugehen". 

Missverständnisse gleich aus dem Weg räumen  

Doch die befragten Personen verstehen auch, dass dies ein sehr heikles Thema ist und sich einige Leute in solchen Situationen unangenehm berührt fühlen könnten. Die 25-jährige Jeanine schlägt deshalb vor: "Vielleicht hätte sich die Transperson beim Dazustoßen der Gruppe kurz vorstellen können, damit alle offenen Fragen vom Tisch sind". Auch Klara kann nachvollziehen, dass einige Personen mit der Situation überfordert sein könnten - sie meint: "Ich würde vielleicht nachfragen, ob sich die Person verirrt hat. Wenn sie mir dann erklärt, dass sie sich als Frau identifiziert, bleibt sie halt bei uns".