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"Keine Trans-Models": Victoria's Secret-Chef in Kritik

Ein Victoria's Secret Chef hat sich negativ zu Trans- und Plus Size-Models am Laufsteg geäußert. Jetzt bekommt er online Kritik zu spüren.

Heute Redaktion
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    Bilder von der letzten Victoria's Secret-Show 2018 - jetzt prangern die Models jahrelangen Missbrauch an.
    Bilder von der letzten Victoria's Secret-Show 2018 - jetzt prangern die Models jahrelangen Missbrauch an.
    (Bild: Reuters)

    Ob "Victoria's Secret" noch ganz im Trend liegt, wird bereits seit einigen Monaten diskutiert. Erste Anzeichen für einen Abstieg der Marke gab es bereits, als diese zu spät erst auf den Triangle-BH Trend (BHs ohne Push-Up-Funktion, Anm.) reagierte und Umsatzeinbußen verzeichnete.

    Zwar machte man 2018 schon einige Zugeständnisse (keine Extensions in den Haaren, Fantasy Bra für alle), doch der große Wurf ist heuer noch nicht gelungen.

    Das wurde bei einem Backstage-Interview mit "Victoria's Secret"-Chef Ed Razek deutlich. Gegenüber "Vogue" erklärte er, warum er keine Trans-Models auf den Laufsteg schicken möchte.

    "Sollten wir Transsexuelle in der Show haben? Nein, nein, ich glaube nicht, dass wir das machen sollten", meinte er. Die Frage nach dem Grund beantwortete er mit: "Es ist eine Fantasy-Show, die 42 Minuten dauert. Es ist was es ist."

    Dass es bereits zahlreiche Trans-Models in der Modeindustrie gibt, die jedes Jahr über den Laufsteg geschickt werden, ist für Razek offensichtlich kein Grund diese in die bombastische Show zu lassen. Von Plus Size Models darf man wohl auch noch lange nicht sprechen.

    Die Antwort auf die Äußerung Ed Razeks dauerte in den Sozialen Medien nicht lange: Trans-Model Andrea Pejic äußerte sich, wie viele andere Kolleginnen, auf Instagram: "Es ist traurig, wenn mächtige Menschen in der Industrie noch immer solche Meinungen haben und es auch noch öffentlich machen."

    Ein paar Stunden später entschuldigte sich Ed Razek bei allen, die er mit seinem Statement gekränkt habe könnte.

    Video: Darum zeigt Victoria's Secret keine Plus-Size-Models

    Dass die wunderschönen Engel mit ihren perfekten Figuren nicht mehr die "Otto Normalverbraucherin" inspirieren sich teure Höschen und BHs zu kaufen, ist ein zunehmendes Problem für den Wäschekonzern.

    Zum sehr eingeschränkten Frauenbild von Victoria's Secret trägt auch bei, dass selbst die "auserwählten" Models nur mit harter Arbeit (strikte Diät, strenger Workout-Plan für mehrere Wochen) den Laufsteg betreten dürfen. Eine Tatsache, die es für "normale" Frauen noch unerreichbarer macht, sich anschließend in der Unterwäsche wohl zu fühlen.

    Die "Victoria's Secret" Model Maße sind übrigens 86-60-86 cm. Diese sind für das Casting verpflichtend.

    (mia)

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