Österreich

Traiskirchen zu: Leoben bekommt 150 Flüchtlinge

Heute Redaktion
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Traiskirchen nimmt bis mindestens Mitte April keine Asylwerber auf - also kommen die Flüchtlinge in die Steiermark.
Traiskirchen nimmt bis mindestens Mitte April keine Asylwerber auf - also kommen die Flüchtlinge in die Steiermark.
Bild: picturedesk.com

Aufregung bei Teilen der obersteirischen Bevölkerung: Leoben soll 150 Flüchtlinge aufnehmen, auch in ein Hotel am Semmering sollen wieder Asylwerber einziehen.

Das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (Baden) kann derzeit wegen positiver Coronafälle keine Flüchtlinge aufnehmen ("Heute" berichtete). Daher sollen in den nächsten Tagen rund 150 Flüchtlinge in die ehemalige Baumarkt-Halle in Leoben (Stmk.) kommen. Der Leobener Bürgermeister setzte heute seine Bevölkerung darüber in Kenntnis, innerhalb kürzester Zeit gingen beim Stadtchef zahlreiche Anrufe ein. Auch eine Anti-Flüchtlings-Facebook-Gruppe wurde prompt initiiert.

Der Leobener Stadtchef Kurt Wallner (SP) zeigte sich besorgt um seine Bürger, denn das Oberhaupt der Montanstadt kann selbst keine Ausgangssperre veranlassen. Daher fordert der Stadtchef die Behörden auf, Maßnahmen zu setzen, damit sich die Flüchtling nur am zugewiesenen Areal aufhalten. Weiters meinte der Bürgermeister indes, dass die Flüchtlinge ein furchtbares Schicksal hinter sich hätten und jetzt noch dazu in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden - so wie alle Österreicher auch.

Auch das ehemalige Hotel in Steinhaus am Semmering, wie Leoben ein Bundesquartier, soll Anfang April wieder aktiviert und mit Flüchtlingen belegt werden. Vor allem in Steinhaus hatte es 2015 wegen der Flüchtling bereits Proteste gegeben.

Die FP Steiermark sieht in der Causa einen Megaskandal: "Es ist unfassbar, dass die Bundesregierung während der Coronakrise Hunderte Flüchtlinge verteilt", so Leobner FPÖ-Bezirksparteiobmann Marco Triller.

VP beruhigt

Nach Rücksprache des VP-Stadtrates Reinhard Lerchbammer mit dem Innenministerium stellt sich die Situation anders dar: Es ginge im Zuge der Corona-Krise um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Es kämen auf keinen Fall in den nächsten Tagen Flüchtlinge.

Andererseits: Seit Mitte März wird von ORS Service bereits Personal für die Flüchtlingsbetreuung gesucht. Anforderungen: Fachkraft für Flüchtlingsbetreuung, Pensum: 38 Wochenstunden. Standort: Leoben!