Fussball

Trainer-Rauswurf! Ikone Dardai soll jetzt Hertha retten

Das Schlusslicht zieht die Reißleine! Hertha-Ikone Pal Dardai soll Trainer Sandro Schwarz beerben und den Gang in die 2. Liga verhindern.

Heute Redaktion
Hertha-Ikone Pal Dardai
Hertha-Ikone Pal Dardai
IMAGO/Sven Simon

Pal Dardai macht's - wer sonst! Fußball-Bundesligist Hertha BSC bedient sich für die Rettung vor dem Absturz in die 2. Liga eines alten Reflexes und betraut Klub-Legende Pal Dardai erneut mit der Mission Klassenerhalt. Der 47-jährige Ungar übernimmt die Berliner in den verbleibenden sechs Ligaspielen und tritt das Erbe von Sandro Schwarz an.

"Alle kennen meine Beziehung zu Hertha BSC, deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als der Anruf kam", sagte Dardai: "Es sind noch sechs Spiele, eventuell auch noch zwei mehr, und ich werde mit dem Team alles daran setzen, dass Hertha BSC in der Bundesliga bleibt. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich freue mich darauf."

Die Trennung von Schwarz erfolgte zwei Tage nach dem bitteren 2:5 (1:2) im Kellerduell bei Schalke 04 und dem Sturz ans Tabellenende. Für Dardai, dem Rekordspieler der Berliner, wird es bereits die dritte Retter-Mission an der Seitenlinie der Blau-Weißen. In den Spielzeiten 2014/15 sowie 2020/21 hatte Dardai die Alte Dame in der Bundesliga gehalten.

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Im November 2021 endete die bislang letzte Zusammenarbeit. Die Saison 2018/19 unter Dardai war die bislang letzte, die Hertha BSC ohne Trainerentlassung überstand. Dardai ist mit dem Klub nicht nur wegen seiner Verdienste eng verwurzelt. In Herthas Kader steht auch sein Sohn Marton. Der 21-Jährige stand bei der Pleite auf Schalke in der Startelf.

"Ich freue mich sehr, dass Pal uns die Zusage gegeben hat, die Mannschaft in dieser für Hertha BSC herausfordernden Situation zu übernehmen", sagte Sportdirektor Benjamin Weber. Dardai habe bereits zweimal gezeigt, dass er mit seiner klaren Art und seinem Plan eine Mannschaft stabilisieren und aus solchen Situationen herausführen könne: "Davon sind wir auch jetzt überzeugt."

Das Aus von Schwarz hatte sich abgezeichnet. Die Mannschaft hatte ihre Laufrunde am Samstagvormittag noch nicht beendet, da war Schwarz in seinem schwarzen SUV schon vom Vereinsgelände gefahren.

Bereits nach der Niederlage in Gelsenkirchen am Freitagabend hatte sich Schwarz rhetorisch auf seinen Rauswurf eingestellt. "Das ist realistisch. Ich bin in der Verantwortung", sagte er am DAZN-Mikrofon. Die Angst vor dem ersten Abstieg seit 2012 ist riesig in Berlin.

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Sechs Spiele in Folge ohne Sieg, ein erschreckender Systemausfall der kompletten Defensive im "Endspiel" beim bisherigen Tabellenletzten - Argumente für eine Weiterbeschäftigung ließen sich kaum noch finden.

"Ich war gerne Trainer von Hertha BSC und hätte mir natürlich wie alle, die es mit diesem Verein halten, gewünscht, dass unsere Arbeit mit mehr Punkten belohnt worden wäre", wurde Schwarz in einer Pressemitteilung am Sonntag zitiert. Mit Blick auf die Tabelle könne er nachvollziehen, dass die Verantwortlichen sich für einen neuen Weg entschieden hätten.

Nun soll es Dardai, der große Teile der Mannschaft kennt und keine Eingewöhnungszeit braucht, richten. Es geht um viel. Der Absturz in die 2. Bundesliga würde Hertha weit zurückwerfen. Zugleich wäre es der Tiefpunkt einer jahrelangen Negativentwicklung, in der Unruhe das Tagesgeschäft bestimmte, Trainer verschlissen und Geld verbrannt wurden. Ein Trend, der pikanterweise mit der Trennung von Dardai im Sommer 2019 ihren Anfang nahm.

Sechs Spiele haben Dardai und Hertha BSC noch Zeit, das Worst-Case-Szenario abzuwenden. Dabei empfangen die Berliner unter anderem die beiden Abstiegskonkurrenten VfB Stuttgart und VfL Bochum. "Die Mannschaft hat definitiv die Qualität, um die Klasse zu halten", behauptete Schwarz. Er selbst darf daran nicht mehr mitarbeiten.

Textquelle: AFP

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