Zeugen im Fall Kellermayr

Tragischer Tod von Ärztin (36): Prozess geht ins Finale

Ein Urteil bahnt sich an: Nach einer Pause wird der medienträchtige Kellermayr-Prozess heute fortgesetzt. Zwei Sachverständige sollen aussagen.
Oberösterreich Heute
08.04.2025, 09:00

Der tragische Fall um Lisa-Maria Kellermayr lässt kaum jemanden kalt. Heute wird der Prozess gegen jenen 61-jährigen Deutschen fortgesetzt, der die Ärztin vor ihrem Suizid massiv bedroht haben soll. Nach zwei emotional aufgeladenen Verhandlungstagen Ende März geht es zurück in den Schwurgerichtssaal am Welser Landesgericht.

61-Jähriger bekennt sich nicht schuldig

Der Angeklagte soll der Medizinerin zwischen Februar und Juli 2022 vier Droh-Mails und drei Nachrichten auf Twitter (heute "X") geschickt haben. Hintergrund: Während der Pandemie hatte sich Kellermayr stets klar für die Impfung ausgesprochen, immer wieder öffentlich für die Immunisierung geworben.

Dem Deutschen drohen im Fall einer Verurteilung durch den Schöffensenat bis zu zehn Jahre Haft. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Er wurde schon am 26. März befragt, ließ aber lediglich seine Verteidigerin ein Statement vorlesen. Der 61-Jährige bekannte sich nicht schuldig.

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Tag 3: Mehr Zeugen, zwei Experten

Auf ihn folgten zig Zeugen aus dem Umfeld der Medizinerin – hauptsächlich ehemalige Kollegen und eine Hackerin. Immer wieder Thema: ein User namens "Claas der Killer" (er nannte sich selbst so) – ein noch nicht ausgeforschter Täter, der Kellermayr neben dem Angeklagten ebenfalls massiv bedroht haben soll.

Insgesamt 28 Zeugen sollen angehört werden. So wird der Prozess auch Dienstagvormittag beginnen. Der Nachmittag ist für die beiden Sachverständigen reserviert. Wie ein Sprecher des Landesgerichts gegenüber "Heute" erklärte, handelt es sich dabei um einen Gerichtsmediziner und einen Neuropsychiater.

Angeklagter leugnet Nachrichten nicht

Schon am ersten Prozesstag ließ der Staatsanwalt ein Ergebnis der Gutachten durchblicken: Aus psychiatrischer Sicht müsse man davon ausgehen, dass die Drohungen zum Suizid beigetragen haben. Die Verteidiger des 61-Jährigen sehen das anders: Es sei nicht die Intention des Deutschen gewesen, die Ärztin in den Tod zu treiben.

Er wollte lediglich "alles dafür tun, dass er sich nicht impfen lassen muss". Über ihren gesundheitlichen Zustand habe er nichts gewusst. Ein Urteil wird es aber laut Plan heute noch nicht geben – es soll am letzten Prozesstag am Mittwoch fallen.

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