Ameisensäure aus OÖ geliefert

Kampf gegen Seuche spitzt sich zu – "Das ist der D-Day"

Der Kampf gegen die Maul-und-Klauenseuche geht in die entscheidende Phase. An den Grenzen herrscht Alarmstufe Rot. Zu Ostern ist "D-Day".
Oberösterreich Heute
08.04.2025, 09:03

Wie berichtet wurden in der Nacht von Freitag auf Samstag insgesamt 24 kleinere Grenzübergänge in Niederösterreich und dem Burgenland geschlossen.

An den weiterhin geöffneten Übergängen – etwa in Nickelsdorf – finden aber strenge,  stichprobenartige Kontrollen statt. Das soll sicherstellen, dass keine Lebendtiere, Rohmilch, Fleischwaren oder Jagdtrophäen nach Österreich gebracht werden. Zudem müssen alle Fahrzeuge über sogenannte Seuchenteppiche fahren.

Vor dem Osterreiseverkehr herrscht nun jedenfalls Anspannung. "Das Osterwochenende ist der D-Day (Tag der Entscheidung, Anm.) für die Tierseuchenprävention", warnt Landesrätin Michaela Langer-Weninger. "Nur gemeinsam werden wir das Einschleppen der Maul- und Klauenseuche verhindern können. Alle sind gefordert – durch Achtsamkeit, Verantwortung und das Einhalten klarer Regeln."

Ein zentrales Element der Schutzmaßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche sind  Seuchenteppiche. "Die Seuchenteppiche sind eine einfache, aber umso effektivere Möglichkeit, um das Risiko einer Einschleppung zu reduzieren", erklärt Agrar- und Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger gegenüber "Heute".

"Indem die Fahrzeugräder desinfiziert werden, wird das Risiko, durch Schmutzpartikel das Virus als blinden Passagier nach Österreich zu transportieren, maximal minimiert."

Oberösterreich habe zu der Risikominimierung einen wesentlichen Beitrag geleistet. Die Seuchenteppiche werden mit einer fünfprozentigen Lösung aus Ameisensäure getränkt.

"Angeliefert wurde die hierfür nötige Ameisensäure vergangenes Wochenende durch die OÖ Feuerwehr", so Langer-Weninger, die in OÖ für die Feuerwehren zuständig ist. Der Landesfeuerwehrverband wickelte den Gefahrengut-Transport vom Chemiepark an die burgenländische Grenze ab.

Da das Virus nicht nur über die Luft, sondern auch über kontaminierte Kleidung, Lebensmittelabfälle oder Haustiere übertragen werden kann, hat der Osterreiseverkehr, sowie der Jagdtourismus in betroffenen Nachbarländer großes Risikopotential.

Übertragung via Schinken

"Wir wissen, dass Übertragungen – abgesehen von Lebendtiertransporten – hauptsächlich auf verunreinigte Kleidung und weggeworfene Lebensmittel wie Rohschinken und Rohmilch zurückzuführen sind. Unbewusst kann das Virus auch über den Menschen selbst oder über Haustiere, die als Vektoren – also als Überträger – fungieren, von einem Land ins andere verfrachtet werden", schildert Langer-Weninger,

Sie bittet um erhöhte Aufmerksamkeit. Von Jagdreisen nach Ungarn oder in die Slowakei rät sie dringend ab. "Hier wird ein unnötiges Risiko eingegangen – ich bitte ernsthaft über die möglichen Konsequenzen eines solchen Ausflugs nachzudenken", warnt Landesrätin Michaela Langer-Weninger eindringlich. "Nur mit der Mithilfe aller können wir verhindern, dass die MKS nach Österreich eingeschleppt werden."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 08.04.2025, 09:05, 08.04.2025, 09:03
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