"Tragisch" – 25.000 Facebook-Fans sind plötzlich weg

Ausgerechnet kurz vor dem Welttierschutztag am 4. Oktober wurde die Seite der Pfotenhilfe Lochen (Bez. Braunau) Opfer eines Cyber-Angriffs. "Am Sonntagvormittag wollte ich mich auf unserer Seite einloggen, aber es ging nicht", sagt Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler zu "Heute".

Auch ein Kollege probierte es, doch auch er schaffte es nicht. Sofort meldete Stadler den Vorfall dem Konzern, noch am selben Nachmittag wurde die Seite komplett gesperrt. 

"Unwiederbringlicher Schaden"

"Es ist ein unwiederbringlicher Schaden für den Tierschutz", betont Stadler. "Das ist tragisch. Ich will gar nicht darüber nachdenken, was ist, wenn die Seite nicht mehr wiederhergestellt werden kann."

Seit 2010 betreiben sie und ihr Team die Seite, zuletzt folgten ihnen rund 25.000 User. "Für uns ist es intensive Arbeit: Drei bis fünf Mal am Tag posten wir normalerweise einen Beitrag, pro Post investieren wir zirka 15 Minuten. Etwa jede Stunde schauen wir auf Facebook. Jeden Abend, jeden Feiertag und jedes Wochenende waren wir damit beschäftigt. Das waren unzählbare Stunden", erklärt die Pfotenhilfe-Chefin. 

365 Tage im Jahr sind die Mitarbeiter mit Tierfreunden aus Österreich und dem gesamten deutschsprachigen Raum in regem Austausch. "Wir erhalten über diese Plattform wertvolle Unterstützung, sonst kommen wir nicht an die Leute heran. Es ist ein wesentliches Arbeits-Tool für uns."

Etwa drei bis vier Mal am Tag sei man mit der Community in Kontakt: Darunter sind Menschen, die Hilfe und Beratung brauchen, Fälle von Tierquälerei melden, Bello und Co. adoptieren wollen oder Vermisste gefunden haben. Ebenfalls dabei: Personen, die ihre entlaufenen Lieblinge suchen oder für sie ein gutes Zuhause vermitteln wollen. 

"Wichtiges Netzwerk"

Um die Bedeutung zu unterstreichen, nennt Stadler ein aktuelles Beispiel: "Noch am Samstagabend konnten wir mit Hilfe dieses wichtigen Netzwerks einem 15 Jahre alten entlaufenen Hund wieder schnell und unkompliziert zurück nach Hause helfen."

Stadler hegt keine Hoffnungen: "Wir gehen davon aus, dass die Seite unwiederbringlich weg ist." Für die Innviertler Tierschutz-Organisation wäre das ein großer Schaden. "Im schlimmsten Fall müssen wir eine neue Facebook-Seite gründen."

"Ich finde das unfassbar, besonders da diese zahlreichen Tierschutzkontakte für immer verloren sind, wenn die Seite nicht wieder hergestellt werden kann. Ich hoffe, dass dies kein gezielter Angriff eines Tierhasser ist!", so Stadler. Man sei bereits mit der Social-Media-Plattform in Kontakt: "Wir haben Facebook angeschrieben und hoffen auf eine Rückmeldung."