Über 8 Millionen Euro Schulden

Traditionsfirma pleite – jetzt zittern 186 Mitarbeiter

Das Unternehmen machte noch Schlagzeilen: Ein weltbekannter Seil-Hersteller aus OÖ konnte der Krise nicht entkommen. Jetzt zieht er die Reißleine.
Oberösterreich Heute
31.01.2025, 14:23

Der oberösterreichische Seilhersteller Teufelberger gerät ins Straucheln: Die Firma mit Sitz in Wels musste eine seiner drei Sparten – "Strapping Solutions" – in die Insolvenz schicken. Sie spezialisiert sich auf Verpackungsbänder.

Am Donnerstag wurde das Sanierungsverfahren am Landesgericht Wels eröffnet. Dabei jubelt das Traditionsunternehmen eigentlich über volle Auftragsbücher. 1991 gegründet zählt die Teufelberger Gruppe zu den führenden Herstellern der Branche – und das weltweit.

Firma machte noch Schlagzeilen

Erst kürzlich machte das Unternehmen noch Schlagzeilen: Teufelberger lieferte nämlich die Stahlseile der neuen Linzer Donautalbrücke. Auch die Sparte Faserseile bleibt auf Erfolgskurs. Die Firma stattete unter anderem die Österreichische und Deutsche Segelbundesliga und das US-Olympiateam aus.

Bei den Verpackungsbändern schaut es aber ganz anders aus: Gesunkene Preise, volle Lager und eine schwache Nachfrage belasteten das Geschäft schwer. Die Konkurrenz sei außerdem sehr groß, vor allem in Osteuropa, der Türkei, Italien und Deutschland. Die Bänder des kleinsten und jüngsten Unternehmens der Teufelberger-Gruppe werden unter anderem zum Transport von Flaschen, Holz oder Ziegeln verwendet.

Am Standort Wels sind jetzt 186 Mitarbeiter von der Pleite betroffen. Laut Kreditschutzverband von 1870 geht es um rund 8,3 Millionen Euro Schulden. Dabei dürfte es sich aber nur um Lieferantenforderungen handeln.

Die Gesamtverbindlichkeiten wurden noch nicht bekanntgegeben. Eines soll aber schon feststehen: Die Jänner-Gehälter gibt es nicht mehr, sie werden über den Insolvenzentgelt-Fonds abgewickelt.

Grundsätzlich soll der Standort Wels aber gesichert werden. Eine Restrukturierung soll helfen, den Bereich wieder auf ein solides Fundament zu stellen. Trotzdem ist ein Stellenabbau nicht ausgeschlossen.

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