Abzocke in Italien
Touristin kauft Salami, muss 1.200 Euro dafür zahlen
Eine ältere Frau aus Mailand kaufte Wurst und Käse von Straßenhändlern. Der 86-Jährigen wurde erst später klar, wie viel sie dafür zahlte.
Im Urlaub verwöhnt man sich schon mal mit Köstlichkeiten. So auch eine ältere Frau aus Mailand, die in der sardinischen Küstenstadt Olbia unterwegs war.
Wie "Corriere.it" berichtet, wurde die 86-Jährige Opfer einer schamlosen Abzocke. Sie kaufte bei zwei Straßenhändlern vier Kilo Salami, Speck und Käse – dafür zahlte sie ganze 1.155 Euro.
Im eigenen Heim
"Ich begreife erst jetzt, was mit mir geschehen ist. Ich komme mir wie ein Narr vor", so die Frau aus Brescia, die seit 60 Jahren in Mailand lebt. Der Vorfall ereignete sich vergangenen Dienstag. Sie sei zwar sehbehindert, jedoch denke sie, dass es an ihrem Alter liegt.
Die "Verkäufer" hätten die "freundliche Situation" bei ihr Zuhause ausgenutzt. Sie kamen in ihr Haus, nachdem sie die Dame angesprochen hatten, als sie mit ihrem 63-jährigen Sohn vom Strand bei Porto Istana zurückkehrte. Zuerst wurde der Käse neben ihrem Lieferwagen verkostet. Es gab weder ein Preisetikett, noch Informationen zu den Zutaten oder der Herkunft der Waren. Die Männer gaben an, dass es sich um ihre eigene Produktion handelte. Eine echte Preisangabe machten sie vorerst nicht.
"Wir hatten nur Kleingeld. Also kamen sie für den Restbetrag zu uns nach Hause, wo wir auch Speck und Salami probierten. Einer von ihnen rechnete auf seinem Handy, während ich mit seinem Kollegen sprach", so die Frau. Dann wurde ihr der Preis genannt: 1.155 Euro – "Aber in diesem Moment habe ich nicht darüber nachgedacht, was ich da bezahle." Ihr Sohn, der mit dabei war, hatte nicht mitgehört und lediglich die Bankomatkarte nach ihrem Einverständnis durchgezogen.
Schwer erreichbar
Die beiden Verkäufer stellten angeblich den Kassenbon aus, nicht aber den Steuerbeleg. Nachdem sie die Kauf abgeschlossen hatten, verließen sie die Unterkunft und hinterließen ihre Telefonnummer.
Erst später bemerkte die 86-Jährige, welchen Wucherpreis sie bezahlte, telefonisch waren die Händler nicht mehr erreichbar. Erst ihrer Schwiegertochter gelang es, mit ihnen über WhatsApp Kontakt aufzunehmen. Sie bestanden darauf, dass es sich um ein Nischenprodukt handelt und der Markt frei sei.
Die italienische Finanzpolizei ermittelt, insbesondere um festzustellen, ob tatsächlich keine Steuerbescheinigung ausgestellt wurde. Auch die Carabinieri von Buddusò, wo das Unternehmen seinen Sitz hat, sind über den Sachverhalt informiert.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Eine 86-jährige Frau aus Mailand wurde in Olbia von Straßenhändlern betrogen und zahlte 1.155 Euro für vier Kilo Salami, Speck und Käse
- Erst später bemerkte sie den Wucherpreis, und die Händler waren telefonisch nicht mehr erreichbar; die italienische Finanzpolizei ermittelt nun