Niederösterreich
"Tourismus-Kollaps" – Kurstadt Baden gehen Hotels aus
Nach der Schließung des Hotel Schloss Weikersdorf in Baden bangt man um den Tourismus. In einer Welterbestadt brauche es mehr Angebot, so die SPÖ.
Seit November ist der Betreiber des Hotels Schloss Weikersdorf, die carathotel Schloss Weikersdorf GmbH, in Konkurs. Weil man sich bis jetzt nicht "aus der Zahlungsunfähigkeit hinausmanövrieren" konnte, wurde das historische Gebäude mit modernem Zubau auf richterliche Anordnung jetzt komplett dicht gemacht – "Heute" berichtete.
"Bedroht auch Congress Casino"
Die Stadt-SPÖ bangt nun um den Tourismus in der Kaiser- und Kurstadt. "Mit der Schließung des renommierten Hotels Schloss Weikersdorf droht der Stadt Baden der touristische Kollaps", warnt Stadtrat Markus Riedmayer.
Es brauche mehr Angebot für den Mehrtagestourismus. Seit Schließung des Hotels gäbe es nur noch das "At the Park", das Delegationen mit mehr als 60 Leuten unterbringen könnte. "Das bedroht auch die Existenz des Congress Casinos. Wie kann man Kongresse abhalten, wenn es keine Betten für die Delegationen gibt", fragt Riedmayer.
Baden solle sich nicht zu einer "Tagesausflugsstadt mit vorprogrammiertem Verkehrs- und Parkplatzchaos entwickeln", heißt es in einer Aussendung. Die SPÖ fordert die Stadtregierung auf, kontrollierend und steuernd einzugreifen. Auch, dass die Stadt selbst als Übergangslösung in die Hotellerie einsteigt, solle man erwägen.
"Im Zusammenhang mit dem Weltkulturerbestatus sollte Baden darauf achten, nicht etwas zu bewerben, was es gar nicht mehr gibt", so Riedmayer. Das einzig stabile Tourismus-Standbein sei nun der Sozialversicherungs-Kurtourismus. Riedmayer fordert "politische Weichenstellungen", um den "privatwirtschaftlichen Hoteltourismus in unserer Stadt zu stabilisieren."
Das Hotel Schloss Weikersdorf beherbergte in seiner langen Geschichte schon viele Prominente, 2008 durfte man die italienische Fußball-Nationalmannschaft als Gäste begrüßen.