Österreich

Tourengeher attackiert Pistenraupen-Fahrer

Heute Redaktion
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Die Szenen, die sich Freitagnacht auf einer gesperrten Piste in Tirol abgespielt haben, machen fassungslos. Ein Streit zwischen dem Fahrer einer Pistenraupe und einem Tourengeher eskalierte.

Sich im Internet wie ein Lauffeuer verbreitende Videoaufnahmen zeigen den bizarren Zwischenfall, der sich gegen 23 Uhr auf einer bereits für die Präparation geschlossenen Ski-Abfahrt im Gemeindegebiet von Oberpfuss im Bezirk Innsbruck-Land abgespielt hat.

Plötzlich schlug Skifahrer zu

Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, war der Fahrer der Pistenraupe gerade mit Planierarbeiten beschäftigt, als eine Gruppe von Tourengehern mit Stirnlampen die dunkle Piste hinunter wedelte. Weil schon zuvor andere Skifahrer das noch nicht gespannte Windenseil des Pistenfahrzeugs gequert hatten, wollte der Lenker die Gruppe auf die mögliche Gefahr hinweisen.

Aus ungeklärten Gründen eskalierte die Situation kurz darauf, woraufhin einer der Tourengeher mit seinen Stöcken auf den Angestellten einschlug und ihn sogar würgte. Die anderen Skifahrer, darunter auch die Tochter des Angreifers, versuchten verzweifelt die Situation zu beruhigen.

"Es reicht endgültig, Pistengeher!"

"Es artet komplett aus. Gestern sind mir zehn Tourengeher über das Windenseil gefahren – ihr hattet Glück, dass ich die Zugkraft nicht aktiviert hatte. Nachdem sie der andere Pistenraupenfahrer freundlich darauf hingeweisen hat, dass die Piste gesperrt ist, wurde dieser mit den Skistöcken zusammengeschlagen. Was soll das?", machte daraufhin ein Angestellter der Bergbahnen Oberperfuss seinem Ärger auf Facebook Luft.

Im Gespräch mit dem "ORF Tirol" erklärt Bergbahnen-Chef Hubert Deutschmann, dass die Belastung, denen seine Pistenraupen-Fahrer ausgesetzt sei, immer größer werde: "Allein die Angst, dass er jederzeit damit rechnen muss, dass ihm jemand hineinfährt und er jemanden verletzen könnte, ist ein großer psychischer Druck. Außerdem hat die Aggressivität von Tourengehern gegenüber den Pistenraupenfahrern wirklich besorgniserregend zugenommen."

"Machen uns die Piste kaputt"

Zudem leide auch die Piste darunter, wenn auch in den späten Nachtstunden mit Skiern abgefahren werde. Wenn in der Nacht noch bis zu 50 Personen in die frisch präparierte Piste einfahren, zerstören sie die ganze Arbeit, so Deutschmann. "Am Freitag haben die Fahrer nach dem Vorfall noch zwei Stunden präpariert, eine Stunde kostet einen dreistelligen Betrag."

Der rabiate Tourengeher konnte offenbar ausgeforscht werden und soll sich mit seinem Kontrahenten vom Rangger Köpfl ausgesprochen und entschuldigt haben.