Geldgier und Druck
Kriminelle Fußballstars und ihre fiesen Betrugsmaschen
Die Gier nach mehr Geld sorgt dafür, dass Fußballstars kriminell werden. Wie sie das machen? "Heute" deckt auf.
Stefan Stangl, Dominique Taboga, Sanel Kuljić. Alle drei haben etwas gemeinsam: den Weg vom grünen Rasen auf die Anklagebank. Was auch alle gemeinsam haben? Sie wurden wegen schweren Betrugs verurteilt. Taboga und Kuljić, weil sie Fußballspiele manipuliert haben, um durch illegale Sportwetten Gewinne zu erzielen.
Stangl tätigte in betrügerischer Absicht mit Kryptowährungen und Luxusuhren Geschäfte und nutzte das Vertrauen anderer Personen aus, um sich finanziell zu bereichern. Der Ex-Spieler von Rapid Wien, Sturm Graz und Red Bull Salzburg, wurde heute zu einer Haftstrafe von 24 Monaten verurteilt.
Er hatte Personen mit der Aussicht auf lukrative Investitionen in Kryptowährungen und als vermeintlich gut vernetzter Uhrenhändler übers Ohr gehauen. Dabei hatte er sich von einigen prominenten Rapid-Spielern deren Rolex-Uhren geben lassen, versprochen, diese gewinnbringend zu verkaufen. Das tat er auch, steckte das Geld aber in die eigene Tasche.
Warum er das gemacht hat? "Ich habe in meiner Karriere sehr einfach sehr viel Geld verdient. Dann war ich gierig, wollte immer mehr." Was seinen Ausflug in die Welt der Kryptowährungen angeht, sagte er dem Richter: "Ich habe das ganze Geld verspekuliert, muss ich ehrlich sagen." Daneben habe er sich auch Darlehen ausgeborgt, das Geld aber nie zurückbezahlt.
Es geht immer ums Geld
Der Wettskandal rund um Dominique Taboga und Sanel Kuljić war einer bedeutendsten Betrugsfälle im österreichischen Fußball. Die beiden spielten gemeinsam beim SV Kapfenberg. Taboga galt als Schlüsselfigur, da er durch seine Leistungen am Spielfeld aktiv die Ergebnisse beeinflusste. Dafür nahm der Ex-Profi Zahlungen an. "Meine Siegprämie im Verein war 600 Euro. Es hat geheißen, dass wir 7.000 Euro für eine Niederlage bekommen. Das ist ein sehr großer Unterschied. 7.000 Euro fürs Nichtstun."
Kuljić galt als Vermittler zwischen Spielern und Wettbetrügern und koordinierte das Netzwerk. Bei einer Einvernahme gab er die aktive Beteiligung an einer Manipulation zu, "um zu helfen". Beteiligt dürfte auch ein albanischer Mittelsmann gewesen sein. "Vereinbart war, dass Salzburg (Gegner in diesem Spiel) in der zweiten Halbzeit gewinnen sollte.... In Bezug auf meine Person wurde vorerst keine konkrete Summe vereinbart, ich habe jedoch nach dem Spiel 5000 Euro von N. (Mittelsmann, Anm.) erhalten", erzählte Kuljić, über ein Spiel. Es wurden jedoch immer mehr Spiele. Mindestens 18. Dafür wanderte er ins Gefängnis. Die beiden Männer dürften an diesem Skandal nicht alleine beteiligt gewesen sein. Insgesamt 15 Bundesliga-Spieler wurden verurteilt. Der Grund: Leicht verdientes Geld.
Risiko als Reiz
Der Reiz der Herausforderung und die Gier nach mehr Geld sorgen dafür, dass Fußballstars kriminell werden. Obwohl Fußballer sehr viel Geld verdienen, nehmen sie das Risiko von Geldstrafen, lebenslange Sperren oder sogar Haftstrafen in Kauf, nur um noch mehr Geld zu bekommen.
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Auf den Punkt gebracht
- Immer mehr Fußballstars werden kriminell, getrieben von Gier nach mehr Geld.
- Stefan Stangl, Dominique Taboga und Sanel Kuljić wurden wegen schweren Betrugs verurteilt, wobei Stangl mit Kryptowährungen und Luxusuhren betrog und Taboga sowie Kuljić Fußballspiele manipulierten, um durch illegale Sportwetten Gewinne zu erzielen.