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Tour-Leader unter Verdacht: Ist Pogacar gedopt?
Tadej Pogacar dominiert die Tour de France nach Belieben! Doch geht alles mit rechten Dingen zu, oder ist er "Pogacarmstrong"?
Der heute 22-Jährige katapultierte sich mit dem Tour-Triumph im Vorjahr sensationell in den Fahrrad-Olymp. Und auch heuer ist der Slowene vor allem in den Bergen wieder eine Klasse für sich. Wie kommt es, dass er in seinem Alter die Konkurrenz derartig dominiert?
"Am Ende brauchst du einfach harte Beine", ist die simple Erklärung des Tour-Leaders. Doch nun hat er bereits einen Spitznamen, der ihm nicht sehr angenehm sein dürfte, nämlich "Pogacarmstrong". Eine Anspielung auf Lance Armstrong, der die Tour sieben Mal in Serie gewinnen konnte und dann von einem Doping-Skandal zu Fall gebracht wurde.
Rivale Richard Carapaz aus Ecuador etwa sagt über Pogacar: "Er fährt hier einfach ein anderes Rennen. Wir müssen schauen, dass wir unser eigenes fahren." Belgien-Ikone Eddy Merckx ist überzeugt: "Die Tour ist gelaufen." AG2R-Sportdirektor Julien Jurdie sagt auch angesichts der Dominanz der beiden "arabischen" Teams UAE Emirates und Bahrain Victorious: "Ich frage mich, ob solche Dominanz möglich ist, und ich habe keine Antwort. Ich verstehe, dass da Zweifel entstehen." Nachsatz: "Pogacar wirkt wie ein Außerirdischer. Er steht im Mittelpunkt der Debatten, weil er auf einem solch außergewöhnlichen Level fährt."
Teamchef von UAE Emirates und damit auch von Pogacar ist Mauro Gianetti, der 2008 in den Doping-Skandal um Ricardo Ricco verwickelt war. Sportchef Andrej Hauptman wurde 2000 wegen verdächtiger Blutwerte aus der Tour ausgeschlossen. Teamarzt Inigo San Millan ist bekannt für experimentelle Methoden. Fest steht: Pogacar wird der Tour-Sieg wohl nicht mehr zu nehmen sein, sofern er nicht vorzeitig vom Rad muss – oder über unerlaubte Methoden stolpert.