"Toto"-Uraufführung: Burgtheater widmet sich Waisenkind

Im Burgtheater wird mit der Uraufführung von "Toto" am Donnerstag eine etwas andere Coming-of-Age-Geschichte aus der Feder der Autorin Sibylle Berg gezeigt. Das Stück basiert auf dem Roman "Vielen Dank für das Leben": Toto wird darin 1966 in der DDR ohne erkennbares Geschlecht geboren. Seine Mutter beschließt, dass Toto ein Junge sein soll und verstirbt dann.

Im Waisenheim wird Toto mit Ausgrenzung konfrontiert, melancholisch und düster wird seine Geschichte erzählt, obwohl Toto selbst immer vom Unschuldigen und Guten auszugehen scheint.

Toto wird mit harter Welt konfrontiert

Die bittere Realität trifft den Titelhelden dann aber, lässt ihn das Sein der Menschen hinterfragen: Da findet, wie gewohnt, bei Werken von Sibylle Berg, Kapitalismuskritik genau so Einzug, wie die düstere Prophezeiung der Zukunft. Die dem Werk, welches Berg vor zwölf Jahren schrieb, einen bitteren und durchaus melancholischen Beigeschmack verleihen.

Inszeniert wird die Geschichte von Regisseur Ersan Mondtag, der damit sein Debüt am Burgtheater gibt. In der Hauptrolle von Toto ist Maria Happel zu sehen. Wie auch im Buch spielt innerhalb der Inszenierung Musik eine prägende Rolle: 29 Lieder werden gesungen, das Stück mutiert so zu einer Mischung aus Musical und Theater. Ein kleines Orchester sorgt für die entsprechende Vertonung unter der Musikalischen Leitung von Beni Brachtel. Für die Premiere gibt es noch einzelne Tickets.