Gletscherschmelze

Tote tauen auf – Mount Everest als Leichenberg

Leichen pflastern den Weg zum Gipfel des welthöchsten Berges. Die Eisschmelze gibt die Überreste Dutzender verunglückter Extremsportler frei.

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Tote tauen auf – Mount Everest als Leichenberg
Zeltlager am Everest: Hunderte Bergsteiger brechen Jahr für Jahr auf, nicht alle kommen am Gipfel an
PRAKASH MATHEMA / AFP / picturedesk.com

Der Klimawandel macht auch vor den höchsten Gipfeln unserer Erde nicht Halt – und bringt Schauriges zutage: Teils jahrelang verschollene Leichen tauchen aus den zurückgehenden Gletschern auf und bieten einen Anblick des Grauens. "Als Folge der globalen Erwärmung werden die Verunglückten sichtbar, weil die Schneedecke dünner wird", erklärt Aditya Karki, Leiter der jüngsten Expedition der Nepalesischen Armee ("Heute" berichtete).

"Schlafende Schönheit" weist Bergsteigern den Weg

Manche Leichen tragen noch immer die bunten Bergsteiger-Outfits, andere sind zu makabren Wegweisern für die Horden an Alpinisten geworden, die jährlich aufs "Dach der Welt" am Himalaja strömen. Manche dieser "Landmarks" in der sogenannten Todeszone tragen skurrile Namen wie "Green Boots" (dt. Grüne Stiefel) oder "Sleeping Beauty" (dt. Schlafende Schönheit) – und werden zu mitunter lebensrettenden Markierungen.

Seit Beginn der Expeditionen am Mount Everest in den 1920er-Jahren bezahlten mehr als 300 waghalsige Bergsteiger aus aller Welt den Traum vom eigenen Gipfelsieg mit dem Leben. 4.800 Extremsportler haben den höchsten Berg der Erde (8.848 Meter) bisher erklommen und sich den größten Wunsch ihres Lebens erfüllt.

Durch die Erderwärmung werden die Toten sichtbar
Aditya Karki
Expeditionsleiter aus Nepal

Tote durch Lawinen und Abstürze

Im bisherigen Rekordjahr 2023 erteilten die Behörden in Nepal rund 480 Genehmigungen für die Besteigung des Mount Everest. Diese hohe Zahl lag am Nachholbedarf vieler Alpinisten nach der Corona-Pandemie. Besonders häufige Todesursachen am Everest sind Lawinen (87 Tote), Abstürze (72 Tote), Erschöpfungen, die meist in Erfrierungen endeten sowie die Höhenkrankheit, wie die Schweizer Plattform Watson berichtete.

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