Niederösterreich

Tote Krankenschwester – kein Fehler bei Impfung  

Die sanitärbehördliche Überprüfung ergab keine Fehler, auch die Justiz ermittelt wegen des Mangels eines Anfangsverdachtes nicht.

Erich Wessely
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Nach einer AstraZeneca-Dosis im Landesklinikum Zwettl kam es zu einem Todesfall.
Nach einer AstraZeneca-Dosis im Landesklinikum Zwettl kam es zu einem Todesfall.
Ernst Weingartner / picturedesk.com

Nach dem Tod einer 49-jährigen Krankenschwester aus dem Spital in Zwettl zehn Tage nach ihrer AstraZeneca-Impfung dürfte ein Impffehler so gut wie ausgeschlossen sein. Eine Überprüfung der Sanitätsbehörde ergab laut "Kurier" keine Hinweise auf eine fehlerhafte Anwendung oder eine mögliche Verunreinigung des Impfstoffes.

Keine Verunreinigung

Wie berichtet hatte es Zwischenfälle in einer Kinderwunschklinik in Baden gegeben, drei Patientinnen war bei einer Eizellen-Entnahme eine verkeimte Charge des Narkosemittels Propofol gespritzt worden. Der Prozess im Dezember 2020 in Wiener Neustadt gegen einen 64-jährigen Anästhesisten endete mit einem Unzuständigkeitsurteil. Der Einzelrichter kam nach mehrstündiger Verhandlung zur Erkenntnis, dass der Beschuldigte wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang angeklagt werden sollte. Der Strafrahmen beträgt im äußersten Fall bis zu 15 Jahre, zuständig sei demnach ein Schöffensenat.

Weg der Impfcharge lückenlos dokumentiert

Das war im Spital Zwettl nicht der Fall. Der Weg der AstraZeneca-Impfcharge sei von der Anlieferung über die Lagerung bis zur Verabreichung an die betroffene Krankenpflegerin lückenlos dokumentiert worden. Die Spitalshygienikerin habe den gesamten Vorgang der Verimpfung mittels "Standard Operating Procedure" (SOP) im Rahmen des Qualitätsmanagements festgehalten.

Auch Staatsanwaltschaft ermittelt nicht

Der Tod einer Krankenpflegerin des Landesklinikums Zwettl mehrere Tage nach einer Corona-Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca wird auch keine strafrechtlichen Konsequenzen nach sich ziehen. Die Staatsanwaltschaft Krems verneinte laut ihrem Sprecher Franz Hütter vom Montag die Einleitung eines Verfahrens. "Es wurde kein Anfangsverdacht festgestellt", sagte der Behördensprecher zur APA. Mit einer Obduktion am Wiener AKH soll die Todesursache der 49-Jährigen festgestellt werden.

Das AKH und das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hatten bisher keinen Zusammenhang zwischen dem Ableben der Frau und dem Impfstoff hergestellt. Das Ergebnis der Obduktion werde erst in den kommenden Wochen vorliegen, hieß es auf APA-Nachfrage aus dem AKH.

Kollegin in stationärer Behandlung

Eine 35-jährige Kollegin der Verstorbenen befand sich nach ihrer Impfung in stationärer Behandlung auf der internen Abteilung im Landesklinikum Zwettl. Zum Zustand der Frau machte die NÖ Landesgesundheitsagentur am Montag mit Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht keine Angaben. Laut "Kurier" wird ein Zusammenhang der beiden Fälle mittlerweile ausgeschlossen. Die betroffene 35-Jährige soll entsprechende Vorerkrankungen und Blutgerinnungsstörungen haben.

Nach dem Stopp der betroffenen Charge wird mit AstraZeneca in Österreich weitergeimpft, schon heute, Montag, kam der Impfstoff etwa in NÖ zum Einsatz.

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