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Tote, Chaos – Orkan "Poly" fegt über die Niederlande
Sturmtief "Poly" sorgt in den Niederlanden mit Windstärken von bis zu 146 km/h für Chaos. Eine Frau kam durch einen umstürzenden Baum ums Leben.
Der Orkan "Poly" sorgt in den Niederlanden und Norddeutschland für Chaos. Bei heftigen Unwettern und umstürzenden Bäumen wurde ein erstes Todesopfer gefordert. Eine Frau kam durch einen umstürzenden Baum ums Leben.
Der Sturm hat am Mittwoch den Flug- und Bahnverkehr in den Niederlanden beeinträchtigt. Am internationalen Schiphol-Flughafen von Amsterdam, einem der größten Luftdrehkreuze Europas, wurden mehr als 300 Flüge gestrichen oder waren verspätet – auch drei Flüge aus Wien-Schwechat.
Das Königlich-Niederländische Meteorologische Institut (KNMI) hat für vier Regionen im Norden des Landes die höchste Alarmstufe "Code Rot" ausgegeben. Rettungskräfte in der Provinz Noord-Holland, zu der auch die Stadt Amsterdam gehört, warnten Bewohner per Push-Nachricht auf Handys, möglichst nicht ins Freie zu gehen und nur in "lebensbedrohlichen" Situationen den überlasteten Rettungsdienst zu rufen.
Es gibt heftige Regenfälle und starken Wind. Im Hafen von IJmuiden in Nordholland wurden Windstärken von 11 gemessen, die zweithöchste Stufe auf der Beaufort-Skala, "der stärkste jemals gemessene Sommersturm" im Land, so die niederländische Wetterstation Weerplaza.
Böen von 146 km/h sind laut der Website auch die stärksten, die jemals im Sommer in den Niederlanden gemessen wurden, wo sich die Sturmsaison normalerweise von Oktober bis April erstreckt. In den Medien waren Bilder von entwurzelten Bäumen zu sehen.
In der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 1953 tötete eine Flutwelle, die durch Winde eines heftigen Tiefdruckgebiets in der Nordsee verursacht wurde, mehr als 2.500 Menschen in den Niederlanden, Belgien und dem Vereinigten Königreich, darunter 1.836 Niederländer.