Niederösterreich
Heli-Crew über Tornado: "Landeten zwischen Trümmern"
Sie sind die stillen Helden der Tornado-Nacht: Die Crew des Christophorus 2 und 9. Sie landeten unter Lebensgefahr in Tschechien.
Eigentlich ist der ÖAMTC-Notarzthubschrauber-Crew zu viel Publicity eher unangenehm. Denn: Der Star ist die Mannschaft, nämlich alle Piloten, Flugretter und Notärzte, die an einem Stützpunkt ihren Dienst verrichten.
"Landung auf Sportplatz"
Doch der gestrige Einsatz ins Wirbelsturm-Gebiet nach Tschechien war ganz anders, kurzum besonders. Pilot Oliver Stastny (Pilot seit knapp 20 Jahren und nebenbei noch Radiologe), Flugretter Bernhard Saxinger (Wiener Berufsrettung) und Notarzt Robert Lunzer waren an Bord des Christophorus 9, der nach Tschechien flog, um zwei Tornado-Verletzte nach Wien zu bringen.
Pilot und Flugrettungs-Geschäftsführer Reinhard Kraxner (Urgestein, seit fast 30 Jahren Geschäftsführer, seit 40 Jahren in der Luft, Milak-Absolvent, Ausbildung in Zeltweg und Langenlebarn), Flugretter Willi Welsner und Notarzt Michael Wallner waren die Mannschaft des Gneixendorfer Helikopters Christophorus 2.
"Es war kein Einsatz wie jeder andere", erklärt Pilot Stastny. "Sowas haben wir noch nie gesehen, dazu war noch die Dunkelheit herausfordernd", berichtet das schneidige Trio. "Wir mussten erstmal einen geeigneten Landeplatz suchen und das ist in so einem Katastrophengebiet schwer. Wir landeten schließlich auf einem Sportplatz, auf dem auch sehr viele Trümmer und Teile herumlagen. Die Schäden waren enorm", so Stastny, der in den letzten zwei Jahrzehnten bereits die unterschiedlichsten Helikopter pilotiert hat.
Flug mit Nachtsichtbrille
Die Crew des Christophorus 9 flog dann einen Busfahrer ins Wiener AKH, das Team des Christophorus 2 ein 15-jähriges Mädchen ins Wiener SMZ Ost - mehr dazu hier.
Die gesamte Crew ist geübt in Nachtflügen. "Wir haben Nachtsichtbrillen auf", so Pilot und Flugretter über Flüge bei Dunkelheit.