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Top-Gehalt in mehreren Jobs – und niemand merkt es

Immer mehr Angestellte setzen bei der Erledigung ihrer Arbeit auf KI. Dies erlaubt es vielen auch, in mehreren Jobs zugleich zu arbeiten – unbemerkt.

Immer mehr Arbeitnehmende setzen zumindest teilweise auf ChatGPT, um ihren Job zu erledigen.
Immer mehr Arbeitnehmende setzen zumindest teilweise auf ChatGPT, um ihren Job zu erledigen.
Getty Images/iStockphoto

Während Homeoffice in einigen Jobs schon seit längerer Zeit gängig ist, hat die Corona-Pandemie viele Arbeitgebende dazu gezwungen, neue Wege für ihr Personal zu finden – und es den Arbeitnehmenden zugleich erleichtert, mehreren Jobs auf einmal nachzugehen, ohne dass dies einem der Arbeitgeber auffällt.

Diese "Überbeschäftigten", wie sich die Personen in den USA selbst bezeichnen, nutzen nun offenbar auch die neusten KI-Modelle wie ChatGPT, um sich das Leben leichter zu machen und ihre Effizienz und Produktivität bei der Arbeit zu steigern.

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    Brief als Reaktion auf die Veröffentlichung der neuen Version des Chatbots ChatGPT durch das Unternehmen OpenAI Mitte März.
    Brief als Reaktion auf die Veröffentlichung der neuen Version des Chatbots ChatGPT durch das Unternehmen OpenAI Mitte März.
    Reuters

    ChatGPT: Fluch oder Segen?

    Während die Sorge, dass das klassische Personal zumindest teilweise bald von einem KI-Modell ersetzt werden könnte, umgeht, sehen viele der "Überbeschäftigten" in ChatGPT ein Mittel, ihr Einkommen zu erhöhen oder die Belastung durch mehrere Jobs zu minimieren, wie "Vice" berichtet.

    Dies zeigt das Beispiel von Ben, der in Toronto lebt und Finanztechnologiefirmen bei der Vermarktung ihrer neuen Produkte unterstützt. Nachdem er im letzten Jahr mehr und mehr über ChatGPT gelesen hatte, begann er, den Chatbot in seine tägliche Arbeit einzubinden: So liefert er ChatGPT den Kontext und die Vorlage zu einem Produkt, und der KI-Chatbot macht den Rest. "Mein Job ist dadurch nicht ein bisschen, sondern massiv einfacher geworden", sagt er.

    Bei seinem Marketingjob habe jeder seiner Kollegen gewusst, dass er ChatGPT braucht – die meisten nutzten das Tool ebenfalls, wie Ben sagt. Die massive Arbeitsentlastung brachte ihn aber auf die Idee, einen zweiten Job zu suchen. Sogar das Bewerbungsschreiben ließ er sich von ChatGPT anfertigen – der Sprachroboter sei auch "der einzige Grund", weswegen er den Job erhalten habe. "Die künstliche Intelligenz erledigt etwa 80 Prozent meines Jobs, wenn ich ehrlich bin", so der Kanadier.

    Informatiker lassen Chatbot coden

    Charles, der als Software-Ingenieur und Produktmanager arbeitet, arbeitet derzeit an zwei Orten, hatte während des Höhepunkts der Pandemie aber gar vier Jobs gleichzeitig. Er nutzt KI-Tools, um schriftliche Aufgaben wie das Schreiben eines Memos oder das Erteilen von Anweisungen an Ingenieure auszulagern. Außerdem verwendet er ChatGPT, um beim Programmieren eine Grundlage zu schaffen. Der mit ChatGPT erstellte Code funktioniert oft nicht perfekt, aber Fehler können leicht erkannt und behoben werden.

    Während viele Leute den Wegfall vieler Arbeitsplätze durch die neue Technologie befürchten, sehen viele der "Überbeschäftigten" die KI-Technologie als ein Werkzeug, das ihre Arbeit einfacher und effizienter macht. Trotzdem ist weiterhin Vorsicht geboten: Immer wieder können ChatGPT auch kleinere oder gröbere Fehler unterlaufen, die gerade in Bereichen wie der Finanzwelt verheerende Auswirkungen haben könnten.

    KI-Pannen können verheerende Folgen haben

    Exemplarisch zeigte sich dies während der Präsentation von "Bard", dem Chatroboter von Google, der als direkter Konkurrent zu OpenAIs ChatGPT, das mittlerweile von Microsoft aufgekauft wurde, agieren soll. Auf die Frage, von welchen neuen Entdeckungen des James-Webb-Teleskops der Fragensteller seinem Kind berichten könne, antwortete der Bot selbstsicher, dass das Teleskop die ersten Aufnahmen von Exoplaneten, also Himmelskörpern außerhalb unseres Sonnensystems, gemacht habe.

    Doof nur, dass das nicht stimmt. Als Erstes gelang es nämlich dem Großteleskop der Europäischen Südsternwarte in München im Jahre 2004, Exoplaneten sichtbar zu machen. Das James-Webb-Teleskop startete derweil erst am 25. Dezember 2021 seine Reise ins All. Der peinliche Fehler während der Präsentation sorgte nicht nur für Gespött im Netz, sondern auch für einen Kurseinbruch an der Börse: So büßte die Google-Aktie zeitweise 100 Milliarden Dollar an Wert ein.

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