Ukraine
Top-Experte sagt, was Putins Armee als Nächstes plant
Kriegstreiber Wladimir Putin dürfte in den kommenden Wochen weitere Gebiete angreifen. Die Chance der Ukraine auf eine Gegenoffensive schwindet indes.
Seit fünf Monaten führt Wladimir Putin seinen blutigen Angriffskrieg in der Ukraine. Ohne Reue bombt der Kreml-Diktator beinah täglich neue Ziele im Nachbarland zusammen. Die Chance für die Ukraine nun gegen den übermächtigen Gegner doch noch am Schlachtfeld zu gewinnen, schwindet Tag für Tag.
Ukraine zu Kriegsbeginn stark
Zu Beginn des Krieges hätten die Ukrainerinnen und Ukraine beachtliche Erfolge im Gefecht feiern können. Oberst Markus Reisner, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung an der Theresianischen Militärakademie meint, dass die Ukraine bereits zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs eines der stärksten Militärs in Europa gehabt hätte. Russland wäre in dieser Phase auch überrascht worden.
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Mittlerweile hat sich das Blatt jedoch gewendet. Entgegen diverse Meldungen von westlichen Medien ist besonders die Treffsicherheit der russischen Luftwaffe eine zielsichere Waffe für Putins Truppen. Der Experte geht anhand der Analyse von einigen Videos davon aus, dass 70 bis 80 Prozent aller abgefeuerten Raketen, ihr Ziel treffen.
Russland hätte zudem auch den zahlmäßigen Vorteil an Streitkräften. Im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung" sagt Reisner: "Fakt ist, dass Russland trotz allem immer wieder Kräfte nachgeführt und nominell die Zahl seiner Soldaten erhöht hat." Die Chance für eine gelungene Gegenoffensive dürfte daher immer weiter sinken.
"Die Ukraine versucht zur Zeit, alles, was sie an neuen Waffen hereinbekommt, sofort an die Front zu bekommen. Dadurch entsteht das klassische Problem, dass keine Reserven für einen Gegenangriff gebildet werden können", meint Reisner. Russland dürfte nun versuchen in der kommenden Zeit Luhansk auch den Oblast Donezk einzunehmen. Danach wird vermutlich Odessa, das bereits Ziel von Luftschlägen war, angegriffen.
Putin wird die EU spalten wollen
Langfristig rechnet der Experte jedoch mit einem Plan, der auch politisch zur Zerreißprobe für die Europäische Union werden dürfte: "Sie werden versuchen, einen Keil in die europäischen Völker zu treiben und dafür zu sorgen, dass die Unterstützung Europas für die Ukraine wegbricht. Damit hat Russland im Frühjahr die Möglichkeit, strategisch weiter anzugreifen."