Oberösterreich

Notstrom-Aggregat nach Gas-Tragödie in OÖ beschlagnahmt

Zwei Kinder (2,5) sind in Lasberg (Bez. Freistadt) an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung verstorben. Das Notstromaggregat wurde sichergestellt.

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Das in Lasberg beschlagnahmte Notstromaggregat.
Das in Lasberg beschlagnahmte Notstromaggregat.
zVg

Auf einem Bauernhof in Lasberg (Bez. Freistadt) war es Montagmittag zum dramatischen Einsatz gekommen. Als die Polizei gegen Mittag zum Einsatzort eintraf, waren die Rettungskräfte gerade dabei, eine 32-Jährige und ihre beiden Söhne im Alter von zwei und fünf Jahren zu reanimieren.

Alle drei hatten eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitten. Die beiden Kinder überlebten den Unfall nicht, verstarben noch am Abend in der Spezialklinik in Graz an den Folgen der Vergiftung. Der Zustand der Mutter ist nach wie vor kritisch. Sie wurde in eine Spezialklinik nach Regensburg gebracht.

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    In Lasberg (OÖ) kam es zu einem schweren Unfall mit Kohlenmonoxid.
    In Lasberg (OÖ) kam es zu einem schweren Unfall mit Kohlenmonoxid.
    fotokerschi.at

    Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte die Familie am Abend zuvor nach einem Stromausfall im Keller ein Notstromaggregat in Betrieb genommen. 

    Über Nacht wurde das Gerät zwar wieder ausgeschaltet, der 36-jährige Familienvater hatte das Notstromaggregat dann am Montag gegen 5.30 Uhr, bevor er in die Arbeit gefahren war, wieder gestartet.

    Ein 50-jähriger Nachbar hatte das Notstromaggregat in der Früh, gegen 8 Uhr, betankt. Die Räumlichkeiten zu lüften, darauf dürften alle Beteiligten vergessen haben, wie die Polizei mitteilte.

    Zeichen des Stromausfalls: In der Region wurden mehrere größere Aggregate aufgestellt, nachdem das Unwetter am Sonntag für Stromausfälle gesorgt hatte.
    Zeichen des Stromausfalls: In der Region wurden mehrere größere Aggregate aufgestellt, nachdem das Unwetter am Sonntag für Stromausfälle gesorgt hatte.
    Gerald Schwab

    Unfall in alle Richtungen untersucht

    Das Notstromaggregat wurde unter Absprache mit der Staatsanwaltschaft Linz sichergestellt. "Ob es für die Untersuchung einen gerichtlichen Sachverständigen braucht, wird zu späterer Zeit entschieden. Wir stehen in engen Kontakt mit der Polizei, die mit den Ermittlungen beschäftigt ist. Das weitere Vorgehen ist abhängig vom schriftlichen Bericht, den wir bekommen", erklärt die Staatsanwaltschaft Linz.

    Nach derzeitigem Stand gehe man davon aus, dass sich das Kohlenmonoxid aufgrund des Notstromaggregates im Keller angesammelt und zu den Vergiftungen geführt habe.

    Gerät wird geprüft

    Ob der Unfall aufgrund eines Bedienfehlers, technischen Defekts oder Mangel am Gerät hervorgerufen wurde, werde in weiterer Folge eine Überprüfung des Notstromaggregats zeigen, so die Staatsanwaltschaft Linz.

    Sie betont zum jetzigen Zeitpunkt: "Es wird aktuell gegen niemanden ermittelt, sondern Informationen gesammelt". Ob jemand fahrlässig gehandelt habe, sei Teil der Ermittlungen – und die laufen gerade.