Oberösterreich
DNA-Test soll Rätsel um tödliche Hunde-Attacke lösen
Die tödliche Hunde-Attacke von "Elmo" erschütterte das ganze Land. Jetzt soll ein DNA-Test neue Erkenntnisse über die Tragödie liefern.
Noch immer steht die 3.800-Einwohner-Gemeinde Naarn (Bez. Perg) unter Schock: Vor mehr als einer Woche wurde eine 60-jährige Joggerin auf einem Feldweg von einem American Staffordshire Terrier angefallen und getötet.
Die Frau starb noch an Ort und Stelle durch schwere Bissverletzungen. Der Hund "Elmo" wurde über Anweisung der Bezirkshauptmannschaft Perg in Absprache mit den Amtstierärzten sofort eingeschläfert.
Mittwochfrüh dann der Paukenschlag, der dem Vorfall eine völlig neue Wendung geben könnte: "Elmo" war möglicherweise nicht alleine am Tod der Läuferin schuld. Die 37-jährige Hundehalterin soll nämlich noch mit zwei weiteren Amstaffs unterwegs gewesen sein.
DNS-Test angeordnet
"Alle Hunde waren angeleint, zwei davon hatten einen Beißkorb", sagt Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, zu "Heute". Darüber hinaus gibt es neue Informationen: Mit einem DNA-Test soll jetzt festgestellt werden, ob nur "Elmo" oder auch die beiden anderen Hunde zugebissen haben.
Am Unfallort sei ein Beißkorb sichergestellt worden. "Elmo" habe jedenfalls keinen Maulkorb getragen. Laut Breiteneder wurde die Hundebesitzerin am Montag einvernommen. "Es kann sein, dass sie noch einmal befragt wird. Das wissen wir derzeit aber nicht."
Weiter Hinweise werde es erst in ein paar Wochen geben: "Die technischen Auswertungen – zum Beispiel Spurenvergleiche – werden noch rund drei Monate dauern." Laut einer Sprecherin des Linzer Kepler Universitätsklinikums befindet sich die Hundehalterin noch im Spital.
Nach Angaben des Perger Bezirkshauptmanns Werner Kreisl wird der Kadaver von "Elmo" in einem "staatlichen Labor" untersucht. Den genauen Ort möchte er aber nicht nennen. "Wir bekommen den Befund der Obduktion in den nächsten Tagen", so Kreisl vergangenen Donnerstag.
Immer mehr Listenhunde im Tierheim
Nach der Hunde-Attacke merken immer niederösterreichische Tierheime eine verstärkte Abgabe von sogenannten Listenhunden. Manche Besitzer fürchten sich vor weiteren Auflagen und geben daher ihre Vierbeiner ab. Doch einige Hunde trifft es sogar noch schlimmer: Sie werden einfach in freier Wildbahn ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.
Zum Beispiel im Tierheim St. Pölten: Dort leben derzeit 16 Listenhunde, davon eine Amstaff-Hündin mit acht Welpen: "Oft werden diese Tiere mit originellen Geschichten abgegeben", sagt ein Mitarbeiter.