Oberösterreich

Reifenwechsel live – Todkranker durfte an Red Bull Ring

Das passiert nicht alle Tage: Günther wurde sein letzter großer Herzenswunsch erfüllt. Er durfte an den Red Bull Ring, Ausnahme-Erlebnisse inklusive.

Oberösterreich Heute
Am Red Bull Ring lebte der Motorsport-Fan regelrecht auf.
Am Red Bull Ring lebte der Motorsport-Fan regelrecht auf.
Rollende Engel

Vor über 20 Jahren hatte der Mann einen schweren Arbeitsunfall und liegt seitdem mit einer Querschnittslähmung zu Hause bei seinen Eltern. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich, er wird mittlerweile von einem mobilen Palliativteam betreut.

Günthers Betreuer haben mitbekommen, dass er ein großer Motorsport-Fan ist: Er würde am liebsten einmal zu einem Rennen an den Red Bull Ring fahren. Sie kontaktierten den Welser Verein "Rollende Engel". Dessen Wunscherfüller Florian klemmte sich gleich hinters Telefon, binnen weniger Stunden stand das Programm.

Drei Helfer holten Günther schließlich daheim ab. Gemeinsam ging es zur DTM nach Zeltweg (Bez. Murtal) in der Steiermark.

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    Günthers größter Traum ging in Erfüllung.
    Günthers größter Traum ging in Erfüllung.
    Rollende Engel

    Lamborghini und Autogramme

    Dort das volle Programm: Ein "Herr Franz" (er wollte anonym bleiben) erwartete die Gruppe bereits und führte sie ins Fahrerlager. Nach einem Besuch des Medical Centers war eine Box an der Reihe. Dort wurden gerade drei neongelbe Lamborghini startklar gemacht. Lustiges Detail: Die Trage des Patienten hatte die selbe Farbe. Dessen Augen wurden immer größer.

    Dann einzigartige Augenblicke im Fahrerlager: Günther erhielt tolle Geschenke wie etwa ein original Cap mit allen Unterschriften drauf und ein signiertes Poster seines Lieblingssportlers.

    Abschließend ein besonderer Moment: Ins Race Control Center dürfen sonst nur Sportkommissare. Der Raum war mit riesigen Bildschirmen gefüllt, auf denen man jeden noch so kleinen Abschnitt des Rings unter die Lupe nehmen kann.

    Auf der Rennstrecke angekommen, wurde Günther von Auto zu Auto gefahren. Überall wurden Fotos gemacht. Der Fan war überglücklich und ausnahmsweise schmerzfrei.

    Doch damit nicht genug: Plötzlich läutete Franz' Telefon. Er hob ab, nickte und fragte die Runde: "Wollt ihr euch das Rennen einmal von der Boxenstraße aus ansehen, einen Reifenwechsel während des Rennens live miterleben?"

    Alle durften den gesamten DTM-Bewerb hautnah mitverfolgen. Die ehrenamtlichen Engel mussten kein einziges Mal medizinisch eingreifen. Es war laut, roch nach Sprit, Adrenalin lag in der Luft. Da kam auch schon der erste Wagen in die Box gefahren. Unter sechs Sekunden wurden alle Reifen gewechselt, und es ging wieder direkt ab auf die Piste.

    Weiteren Wunsch erfüllt

    Auf der Heimfahrt durfte der Verein Günther einen weiteren kleinen Wunsch erfüllen: Er hatte in seinem Leben noch nie einen Kebab gegessen und ließ sich ihn endlich schmecken.

    Die Rollenden Engel sagen dieses Mal besonders laut "Danke!" – und zwar zu dem Mann, der alles kostenlos ermöglicht hat.: "Der Franz, der sein Herz am rechten Fleck trägt."

    Todkranke Helga sah noch einmal Enkerl

    Es war ihr sehnlichster Wunsch: Die sterbenskranke Helga wollte bei der Erstkommunion ihres Enkerls dabei sein.

    Der Pfarrer gestaltete eine wunderschöne Feier mit zahlreichen Geschichten und bewegenden Musikstücken. Helga liefen Tränen über die Wangen. Man sah ihr die Freude regelrecht an.

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      privat, iStock
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