Niederösterreich
Tod von Wölfin! Zoo-Chef wegen Tierquälerei vor Gericht
Der Tod eines Wolfes in einem Tierpark ist nun ein Fall fürs Gericht: Der Leiter musste wegen Tierquälerei in St. Pölten auf die Anklagebank.
Der Leiter eines beliebten Tierparkes in Österreich musste am Donnerstag in St. Pölten wegen des Verdachtes der Tierquälerei vor Gericht (es gilt natürlich die Unschuldsvermutung).
Eine Wölfin war vom Rudel immer wieder gebissen worden, wurde daher abgesondert. Aber das Tier wollte zurück zu ihren Artgenossen, buddelte sich am Ostersonntag 2022 ein Loch unter den Zaun, schlüpfte durch und war wieder beim Rudel.
Ein Pfleger bemerkte alte, aufgerissene Wunden (Anm.: vermutlich vom Durchschlüpfen), informierte noch am Ostersonntag Leiter und Tierarzt. Der Chef schrieb der Veterinärmedizinerin eine SMS, diese hatte aber keine Zeit und verwies auf einen Vertreter.
Bisse für Wölfin
In der Nacht auf Ostermontag soll die Wölfin erneut bei einer Rauferei schwer verletzt worden sein und musste nach einer Blutvergiftung schließlich eingeschläfert werden.
Der Vorwurf des Staatsanwaltes: Der Chef hätte die umgehende Kontaktaufnahme mit dem ihm von der verhinderten Betreuungstierärztin namhaft gemachten Vertretungstierarzt unterlassen, sodass die Wölfin erst am Nachmittag des 18. April 2022 veterinärmedizinisch untersucht und letztlich eingeschläfert werden konnte und bis dahin unnötigen Qualen ausgesetzt war.
Da die Betreuungsveterinärmedizinerin beim Prozess nicht erschienen war und zudem ein weiterer Zeuge notwendig sein dürfte, wurde die Verhandlung vertagt.