Aufsichtsrätin Iris Ortner

Tochter von ÖVP-Großspender sagt im Kurz-Prozess aus

Kurz vor ihrer Bestellung zur Aufsichtsrätin waren Kurz und Thomas Schmid zum Dinner bei den Ortners geladen. Iris Ortner sagt nun als Zeugin aus.

Tochter von ÖVP-Großspender sagt im Kurz-Prozess aus
Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz
Helmut Graf

Neues Jahr, altes Bild: Im großen Schwurgerichtssaal am Wiener Landesgericht sind alle Kameras auf Ex-Kanzler Sebastian Kurz (37) gerichtet. Der gefallene Polit-Star steht gemeinsam mit seinem Ex-Kabinettchef Berhard Bonelli wegen des Verdachts der Falschaussage vor dem U-Ausschuss vor Gericht – wir berichteten. Er hatte dort ausgesagt, mit Postenbesetzungen nichts zu tun gehabt zu haben – Chats und die Aussage vom Kronzeuge Thomas Schmid suggerieren jedoch das Gegenteil.

Illustre Abendrunde bei den Ortners mit Kurz und Schmid

Neben Chat-Mastermind Thomas Schmid und Ex-Finanzminister Hartwig Löger steht auch die Tochter eines ÖVP-Großspenders auf der Zeugenliste des umfangreichen Verfahrens. Sie war am Mittwoch dran mit ihrer Aussage: Iris Ortner (48) sollte unter Wahrheitspflicht helfen, Licht ins Dunkel der undurchsichtigen Postenbesetzung in der damals neu geschaffenen Öbag (Staats-Holding) zu bringen, von der auch die Tirolerin stark profitierte. Sie wurde bekanntlich Aufsichtsrätin. Übrigens wurden auch Ermittlungen gegen die Tochter des Unternehmers Klaus Ortner und den VP-Großspender geprüft, diese wurden jedoch wegen einer Gesetzeslücke zurückgelegt und nicht fortgeführt.

Richter und Staatsanwälte interessierten sich am Mittwochvormittag vor allem für ein Abendessen, bei dem Iris Ortner auf Thomas Schmid traf – zwei Tage bevor dieser erfolgreich sein Hearing als Alleinvorstand der Öbag durchlaufen sollte. Das illustre Dinner fand am 25. März 2019 beim Industriellen und ÖVP-Großspender Klaus Ortner zu Hause statt. Insgesamt zwölf honorige Personen – darunter der damalige Kanzler Sebastian Kurz samt Lebensgefährtin, der Ex-ÖVP-General Axel Melchior, Ortners Tochter Iris und eben auch Thomas Schmid – waren anwesend.

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    Am Mittwoch (10. Jänner 2024) ging in Wien der Prozess gegen den früheren Bundeskanzler Sebastian Kurz wegen Falschaussage weiter. 
    Am Mittwoch (10. Jänner 2024) ging in Wien der Prozess gegen den früheren Bundeskanzler Sebastian Kurz wegen Falschaussage weiter. 
    Helmut Graf

    "Meine Eltern veranstalten öfter Abendessen mit Menschen aus Kultur, Kunst, Wissenschaft, Politik oder Industrie. Je nachdem, wie ich Zeit habe, bin ich hin und wieder auch da", sagte die 48-Jährige aus. "Wir saßen alle an einem länglichen Tisch beisammen. Sebastian Kurz mit seiner Lebensgefährtin war auch dabei. An Thomas Schmid kann ich mich aber nicht erinnern, er muss wohl am anderen Ende des Tisches gesessen haben", so Iris Ortner im Zeugenstand.

    "Wir haben uns über Privates und über Politik im Allgemeinen unterhalten, aber nicht aber über die Öbag", legte sie sich fest. Nur mit Finanzminster Löger, nicht aber mit Thomas Schmid, habe sie Kontakt gehabt. Auch einen Zusammenhang der vorangegangenen Großspenden ihres Vaters an die ÖVP und ihrem erhaltenen Mandat wies sie vehement zurück.

    Sebastian Kurz und Bernhard Bonelli lauschten – nach einem Tuschel-Eklat weit auseinandergesetzt – aufmerksam der Verhandlung. Nach einer Stunde war die Befragung auch schon wieder vorbei. Mit Spannung wird noch die Aussage von Gernot Blümel erwartet. Der Ex-Finanzminister und Kurz-Intimus soll am 25. Jänner aussagen. Die Unschuldsvermutung gilt.

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      Prominent besetzt ist am Montag der Prozess gegen Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wegen Falschaussage im Ibiza-U-Ausschuss weitergegangen.
      Prominent besetzt ist am Montag der Prozess gegen Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wegen Falschaussage im Ibiza-U-Ausschuss weitergegangen.
      Auer
      ct, red
      Akt.