Eine für ihn unglückliche Verkettung an Ereignissen führte dazu, dass ein Kufsteiner Kokain-Dealer von der Polizei gefasst werden konnte. Der 33-jährige Tiroler hatte alleine im Bereich Kufstein zwei Kilogramm Kokain verkauft.
Seit dem Jahr 2020 ist der Tiroler bereits im Suchtgiftmilieu unterwegs. Über den Krypto-Messafterdienst Sky ECC baute er Kontakt zu einem Großdealer aus Kufstein auf, welcher ihn von da an belieferte. Die beiden dachten wohl, dass der Dienst vor Behörden sicher sei und besprachen Belieferungen ganz offen. Auch Privates wurde in dem Chat verschickt. So sendete der 33-Jährige einmal ein Foto von der Geburtstagsfeier seines Sohnes, darauf war die Küche des Mannes recht eindeutig zu erkennen. Das sollte zu einem späteren Zeitpunkt eine größere Rolle spielen, als vermutet.
Im Jahr 2023 hatte der Tiroler nämlich einen Einbruchdiebstahl in seiner Wohnung angezeigt. Im Rahmen der Tatortarbeit wurden auch Bilder von der Küche geschossen.
Hingegen der Vermutung des Großdealers und des 33-Jährigen gelang es den EU-Polizeibehörden, den Messanger-Dienst zu knacken, was zu einer großen Verhaftungswelle in der Drogenszene in Kufstein führte. Sowohl der 33-Jährige als auch sein Großdealer gelangten dabei ins Visier der Behörden. Dem Großdealer drohte eine Haftstrafe nahe dem Höchstausmaß von 15 Jahren. Um sich davor zu schützen, legte er beim Landeskriminalamt ein umfangreiches Geständnis ab und nannte alle seine Komplizen und Abnehmer – so auch den 33-jährigen.
Aufgrund der großen Mengen an verkauften Drogen drohte auch ihm eine lange Haftstrafe. Zwei Kilo Kokain und vier Kilo Cannabis hätten dem jungen Mann 15 Jahre Haft einbringen können, wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet.
Bei den Nachrichten, die die beiden Dealer sich gegenseitig geschickt hatten, wurden Namen zwar vermieden und hauptsächlich über PIN-Zahlencodes kommuniziert, doch die Identität des 33-Jährigen konnte recht einfach festgestellt werden. Die Wohnungsbilder, die über den Messengerdienst an den Großdealer verschickt wurden, wurden mit jenen der Tatortsgruppe, die mit dem Diebstahleinbruch betraut war, verglichen – sie stimmten überein.
Nachdem der junge Mann gestanden hatte, wurde er zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, das Urteil ist nicht rechtskräftig. Auch der Großdealer wurde im Februar 2025 verurteilt – und zwar zu viereinhalb Jahren Haft.