Wien
Tierschutzverein schlägt nun "Fiaker-Kompromiss" vor
Fiaker sollen künftig raus aus der Innenstadt, Wien aber erhalten bleiben: Diesen Kompromiss möchte der Tierschutzverein mit einer Petition erreichen.
Erst kürzlich ließ Gesundheitsminister Johannes Rauch mit der Forderung eines Fiaker-Verbots in Wien aufhorchen – wir berichteten. Bei der Entscheidung sehen sich Stadt und Bund gegenseitig in der Verantwortung, Fiaker-Sprecherin Ursula Chytracek wollte davon nichts wissen.
Fahrverbot ab 35 Grad: "Zu wenig und muss strenger kontrolliert werden"
Nun geht die Debatte um Wiens Fiaker in die nächste Runde. Der Wiener Tierschutzverein startete eine Petition gegen den Betrieb in der Innenstadt. Unebenes Kopfsteinpflaster, viel Lärm und hektischer Personen- und Autoverkehr seien für sensible Tiere wie Pferde nicht artgemäß. In Kombination mit extremer Hitze bedeute dies zusätzliche Qualen und Leid für Tiere.
"Das derzeit geltende Fahrverbot ab 35 Grad ist zu wenig und muss strenger kontrolliert werden. Die Stadt Wien ist hier aufgefordert, zumindest diese Regelungen zu kontrollieren und zu gewährleisten, dass die Fiakerpferde nicht unnötig leiden müssen", so Präsidentin Madeleine Petrovic. Seit Jahren fordert der Verein ein Fahrverbot bereits ab 30 Grad. Nun wolle man eine generelle Verlegung von Fiaker-Strecken fern der City. "So kann die Tradition der Fiaker erhalten bleiben und gleichzeitig Tierleid deutlich reduziert werden", heißt es.
Fiaker-Sprecherin Ursula Chytracek möchte sich auf "Heute"-Anfrage zu den aktuellen Vorschlägen nicht äußern. "Unser Bestreben ist, Verbesserungen für die Pferde zu erreichen, eine Abschaffung steht nicht im Raum", so das Büro des zuständigen Stadtrats Jürgen Czernohorszky (SPÖ).