Oberösterreich

Tierrettung parkte bei Notfall vor Arzt – 130 € Strafe

Ist es ein Notfall, stellt sich die Tierrettung schon mal ins Parkverbot. Deshalb flattern seit Monaten Strafen ins Haus, trotz Blaulicht-Erlaubnis.

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Schabenreith-Chef Hofner spricht von "Schikane"
Schabenreith-Chef Hofner spricht von "Schikane"
Tierparadies Schabenreith

In den vergangenen Monaten musste das "Tierparadies Schabenreith" gleich mehrere Strafmandate wegen Falschparkens blechen. Erst kürzlich 130 Euro.

Grund dafür: Mitarbeiter der Organisation stellen ihr Fahrzeug mit angemachter Warnblinkanlage immer wieder direkt vor einer Tierarzt-Praxis ab, dort herrscht aber Parkverbot. "Tierrettung Schabenreith-Chef" Harald Hofner (66) erklärt das Vorgehen:

"Wir sind täglich mit 20 Katzen und mehreren Hunden bei unserer Tierärztin vorstellig. Das Parken vor der Tierarzt-Praxis ist notwendig, da selten ein Parkplatz in der Nähe frei ist und wir schwere und verletzte Tiere nicht kilometerweit tragen können."

Jahrzehnte lang habe man dort ohne Probleme geparkt. "Nun beschweren sich Leute auf einmal", so Hofner, der von "Behördenterror" und "Schikane" spricht. 

Der Verein verfügt über eine Blaulicht-Erlaubnis

Das ganze hat einen schalen Beigeschmack: Der Verein verfügt nämlich über eine Blaulicht-Erlaubnis und gilt somit als Einsatzfahrzeug. Laut Pragraf 26 der StVO ist ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht "bei seiner Fahrt an Verkehrsverbote oder an Verkehrsbeschränkungen nicht gebunden, solange er niemanden gefährdet und keine Sachen beschädigt".

Einspruch gegen ein Strafmandat einzureichen, rechne sich laut Hofner nicht, denn die Anwalt- und Gerichtskosten wären höher als die Strafe selbst. "Trotzdem haben wir es vor kurzem zum ersten mal gemacht und warten jetzt."

Anhalten wegen überhöhter Geschwindigkeit trotz Blaulicht

Aber auch bei Geschwindigkeitsüberschreitungen gäbe es laut Schabenreith-Chef trotz Blaulicht immer wieder Probleme. So erst Ende Mai geschehen. 

Harald Hofner transportierte gerade einen schwer verletzten Kater, als ihn ein Polizist zur Seite winkte. Die Begründung des Gesetzeswächter: Der Schabenreith-Chef sei zu schnell gefahren.

Das Tierparadies Schabenreith in Steinbach am Ziehberg ist ein behördlich bewilligtes Tierheim und Kooperationspartner des Landes Oberösterreich. Das Ehepaar Doris Hofner-Foltin und Harald Hofner kümmert sich seit über 25 Jahren ehrenamtlich um Tiere in Not und beherbergt derzeit etwa 500 Schützlinge.
Die Tierrettung des Tierparadies Schabenreith ist ebenfalls ehrenamtlich 365 Tage im Jahr rund um die Uhr für verletzte und vernachlässigte Tiere im Einsatz.
Spendenkonto BAWAG
Verein Tierparadies Schabenreith
IBAN: AT22 1400 0467 1040 9714
BIC: BAWAATWW

Er wies den Polizisten daraufhin, im Noteinsatz zu sein, ein Kater müsse dringend versorgt werden. Erst nach langen Diskussionen ließ ihn dieser weiterfahren. "Das hat wertvolle Zeit gekostet, vor allem für den Kater", so Hofner

Täglich bitten Polizei und Behörden um Hilfe bei Tierrettung

Besonders bitter für den Schabenreith-Chef: "Täglich wenden sich Behörden und Polizei an uns und bitten um behördliche Tierabnahme oder darum Unfalltiere zu bergen. Das ist also der Dank für unsere ständige und unentgeltliche Hilfsbereitschaft." 

Der Tierrettung entstehen bei Einsätzen oft enorme Kosten, die sie selber tragen müssen. "Es ist unzumutbar, neben den Kosten für die Tierversorgung auch noch hohe Geldstrafen von Polizei und Behörden zu bezahlen. Wenn wir weder fahren noch parken dürfen, sind wir gezwungen unseren Tierrettungsdienst einzustellen."

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