Tiere
Tierpfleger retten wildes Tiger-Baby vor dem Erfrieren
Die ungewöhnlich starken Schneefälle in Russland machen nicht nur der Bevölkerung zu schaffen. Für ein Tiger-Baby kam die Rettung in letzter Sekunde.
Russische Tierpfleger haben ein Tiger-Baby in der fernöstlichen Region Primorje vor dem Erfrieren gerettet. Wie das Rehabilitationszentrum Amur Tiger Centre am Mittwoch mitteilte, wurde das etwa fünf Monate alte weibliche Jungtier von einem Fischer an einem Flussufer gefunden. Es sei stark abgemagert gewesen und habe schwere Erfrierungen und Verletzungen erlitten. Extremer Tiefschnee bedroht im Fernen Osten Russlands derzeit Tiger und andere Wildtiere.
Ärzte mussten Schwanzspitze amputieren
"Die äußere Untersuchung ergab, dass es stark erschöpft war und die Spitze seines Schwanzes abgefroren war", erklärten die Pfleger. Zudem habe sich der Amur-Tiger eine Verletzung und Erfrierung am Unterkiefer zugezogen.
Das Tigerweibchen, das zum Zeitpunkt seines Auffindens nur 20 Kilogramm wog, wurde von den Tierpflegern zunächst versorgt und aufgepäppelt. Die abgestorbene Schwanzspitze wurde amputiert. Bei einer zweieinhalbstündigen Operation versuchten die Tierärzte schließlich, den Kiefer des Tiers zu rekonstruieren.
Amur-Tiger, die auch als sibirische Tiger bekannt sind, sind in Russland und China beheimatet. Die Tierart gilt als gefährdet. Schwere Schneefälle im fernen Osten Russlands haben laut Angaben der Tierschutzorganisation WWF im noch jungen Winter bereits zwei Mal große Probleme für die Wildtiere gebracht.
WWF warnt vor Raubtieren in Städten
"Dieser Winter kann eine extreme Herausforderung für wildlebende Tiere werden", erklärte der WWF. Es werde auch mit einer Zunahme der Wilderei gerechnet. Außerdem könnten hungrige Tiger vermehrt in Ortschaften vordringen und dort nach Beute suchen.