Wildtiere

Welt-Artenschutztag: Retten wir die letzten 7 Prozent 

Der weltweite Artenschutz-Tag am 03. März soll uns wieder den Spiegel vorhalten. Das offizielle Nachhaltigkeitsziel ist in Österreich weit entfernt. 

Christine Kaltenecker
Am 03. März findet jährlich der internationalen "World Wildlife Day" (Welt-Artenschutztag) statt. 
Am 03. März findet jährlich der internationalen "World Wildlife Day" (Welt-Artenschutztag) statt. 
Getty Images/iStockphoto

Der "World-Wildlife-Day", oder "Welt-Artenschutztag" am 03. März soll uns die empfindliche und fragile Flora und Fauna wieder ins Gedächtnis rufen. Das Klimaproblem scheint allgegenwärtig, doch die bedrohten Arten und deren Lebensräume stehen leider nicht auf der täglichen Agenda. Vor allem in Österreich sind wir immer noch um mehr als das Vierfache (11,3 Hektar) über dem offiziellen Nachhaltigkeitsziel von maximal 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag. 

Das Motto für den Artenschutztag 2023 lautet: 
"Partnerschaften zum Schutz der Wildtiere" mit zwei Unterthemen: Meeresleben und Ozeane sowie Wirtschaft und Finanzen, die sich für den Schutz von Wildtieren einsetzen. 

Rettungspaket für Lebensräume

WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories kritisiert unsere Politik aufs Schärfste: "Seit über 20 Jahren verspricht uns die Politik eine Reduktion des Bodenverbrauchs, denn die Zerstörung wertvoller Natur ist einer der massivsten Treiber der Biodiversitätskrise. Acht von zehn EU-rechtlich geschützten Arten und Lebensräumen sind in keinem guten Zustand. Daher braucht es dringend ein Rettungspaket". 

Traurige Erkenntnis
Die EU-Ziele bis 2030 besagen, dass zehn Prozent der Staatsfläche als streng gechützte Gebiete ausgewiesen werden sollen. Österreich ist hier Nachzügler und schaffte bisher weniger als drei Prozent.

Nur sieben Prozent! 

Nur noch rund sieben Prozent der österreichischen Landschaft sind weitgehend frei von menschlichen Eingriffen und nur noch 14 Prozent der heimischen Flüsse können frei fließen. Dies bedeutet im Umkehrschluß, dass mehr als 90 Prozent der ursprünglichen Fläche zerstört und bebaut wurden. Massive Investitonen wären nötig um bereits ausgelöschte Lebensräume wiederherzustellen. "Österreich muss sich unbedingt für ein starkes EU-Renaturierungsgesetz einsetzen. Nur so können wir gefährdete Arten in Feuchtgebieten, Flüssen, Mooren und Wäldern vor dem Aussterben bewahren“, erklärt der Umweltprofi. 

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