Wildtiere
Tierqual? In diesem Café kuschelt man mit einem Igel
Haus- und Wildtier-Cafes sind längst keine Seltenheit mehr und gehören vor allem in Japan zum guten Ton. Die Vierbeiner leiden oft sehr darunter.
Wer ins Cafe Harry in Roppongi in Tokio, Japan einkehrt, bekommt mit der Speisekarte auch gleich ein Paar dicke Lederhandschuhe. Aus kleinen Glas- und Holzwiegen darf man sich dort nämlich als Gast auch gleich ein Igelkind verschiedener Rassen zum Kuscheln aussuchen und ein tolles Foto für Instagram schießen. Für die Stacheligen ist das weniger angenehm, dass sie zwölf Stunden pro Tag "gestreichelt" werden müssen und auch kein Schläfchen respektiert wird.
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Gewusst?
Obwohl Igel in Japan nicht heimisch sind und über den Seeweg importiert wurden, sind sie als Haustiere dort nicht weniger beliebt als Katzen. Vor allem durch die sozialen Medien, bekam der arme Igel einen unfreiwilligen Beliebtheits-Boost und findet sich häufig nicht in einem Laubhaufen, sondern in einem Terrarium wieder.
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Tierschützer appellieren an gesunden Menschenverstand
Kaffeehäuser wo man tagsüber herrenlose Kätzchen oder Welpen streicheln und vielleicht adoptieren kann? Okay. Doch Einrichtungen, wo man neben einer Tasse Tee auch Eulen, Welpen oder Frettchen fürs "coole" Foto missbraucht sind alles andere als artgerecht. Häufig werden Tiere, wenn sie nicht mehr klein und niedlich sind, einfach entsorgt, da sich beispielweise ein erwachsener Igel natürlich fauchend gegen die unhöflichen Berührungen zur Wehr setzt.
Tierschützer sehen bei sogenannten "Tier-Cafes" kaum einen Unterschied zu einem Zirkus oder Delfinarium. Auch hier werden Tiere eingesperrt, ausgebeutet und zur Schau gestellt.