Wildtiere

Studie: Der Schrecken von Silvester hält tagelang an

Eine niederländische Studie des Max-Planck-Instituts wurde nun nach acht Jahren ausgewertet: Die Folgen der Silvesternacht hallen tagelang nach. 

Christine Kaltenecker
In ein paar Tagen wird es wieder besonders laut auf unserer Welt. 
In ein paar Tagen wird es wieder besonders laut auf unserer Welt. 
(Symbolbild) Getty Images

Es ist laut und für die gesamte Umwelt eine Katastrophe: Wäre Feuerwerk also nicht so schön anzusehen, gäbe es wohl nicht jedes Jahr Diskussionen über die bunten Raketen. Die Tierwelt ist am 31. Dezember im Ausnahmezustand und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in den Niederlanden, haben sich nun den Aufzeichnungen der letzten acht Jahre gewidmet. 

Acht Jahre GPS

347 Wildgänse wurden zu diesem Zweck mit GPS-Sendern ausgestattet um ihr Verhalten in der Silvesternacht dokumentieren zu können. Die Bewegungsdaten sind erschreckend für die Biologen, denn die Vögel verausgaben sich beinahe bis zum Exodus, fliegen Extremdistanzen bis zu 500 Kilometer und bis zu 150 Meter höher wie gewöhnlich. 

Jedes Jahr starteten die Gänse um Mitternacht und verließen ihr Schlafgewässer. Die sonst tagaktiven Vögel mussten ihre Nachtruhe um mehr als zwei Stunden verkürzen und konnten sich nur langsam von den Strapazen einer, dieser einzigen Nacht erholen.

Unter Schock

Um die Energie wieder aufzufüllen und den Stress langsam abzubauen, wurden die Gänse dabei beobachtet, wie sie in den kommenden Tagen wesentlich mehr gefressen, aber sich weniger bewegt hatten. Wenn jetzt aber ein strenger Winter über das Land gezogen war, konnten die Gänse natürlich kaum zusätzliches Futter finden und die Regeneration dauerte noch länger. 

Bevor man einen Böller oder eine Rakete zündet, sollte man wirklich genau darüber nachdenken, ob ein paar Sekunden bunte Lichter den Schrecken der umliegenden Tierwelt wert sind, denn nicht "nur" die Wildgänse leiden unter unserem Jahreswechsel, sondern jedes Wild-, Nutz-, und Haustier. 

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