Wildtiere

Luchsmädchen "Sofia" illegal in Kärnten erschossen

Zusammen mit vier anderen Luchsen hätte "Sofia" die Population in den Südostalpen stärken sollen. Jetzt wurde sie von einem Wilderer erschossen.

Heute Tierisch
"Sofia" gehörte zum Wiederansiedlungsprojekt von Luchsen des WWF. 
"Sofia" gehörte zum Wiederansiedlungsprojekt von Luchsen des WWF. 
©WWF

Das Mitteleuropäische Luchsvorkommen steht auf wackeligen Beinen und kann sich kaum erholen, wenn Tiere aus einem Wiederansiedelungsprojekt des WWF illegal von Wilderern erschossen werden. "Sofia" war eine sechsjährige Luchsin und hätte gemeinsam mit vier weiteren Raubkatzen die Luchspopulation in den Südostalpen stärken sollen. Vor wenigen Tagen jedoch wurde ihr toter Körper in Kärnten gefunden. Artenschutz-Experte Christian Pichler zeigt sich schockiert, denn der Verlust jedes einzelnen Tieres ist ein schmerzlicher Rückschlag. 

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    Man unterscheidet vier Arten des Luchses: Den <strong>Eurasischen Luchs</strong>, den <strong>Rotluchs</strong>, den <strong>Kanadischen Luchs</strong> und den <strong>Pardellluchs</strong> der am stärksten vom Aussterben bedroht ist.
    Man unterscheidet vier Arten des Luchses: Den Eurasischen Luchs, den Rotluchs, den Kanadischen Luchs und den Pardellluchs der am stärksten vom Aussterben bedroht ist.
    Getty Images/iStockphoto

    Kurz nach Umsiedelung

    Erst Ende Februar war Sofia im Schweizer Jura eingefangen und nach Tarvisio in Norditalien umgesiedelt worden um einen entscheidenden Beitrag zur Vernetzung der Mitteleuropäischen Luchsvorkommen zu leisten. Zwei Wochen nach ihrer Freilassung wanderte Sofia im März nach Norden und besetzte ein Revier zwischen Villach, Feistritz und Bad Kleinkirchheim in Kärnten.

    "Ein brutaler und illegaler Akt der Wilderei ..." 

    Der Luchs und andere Wildtiere sind in Europa und auch in Österreich immer wieder Opfer illegaler Verfolgung. "Wilderei muss im politischen und gesellschaftlichen Diskurs als ernst zu nehmendes, kriminelles Problem erkannt werden und darf nicht länger den Status eines Kavaliersdeliktes haben", fordert Christian Pichler daher angesichts des jüngsten Vorfalls in Österreich. Auch die Cabina di Regia Lince e Caccia, ein Zusammenschluss von Jägerverbänden in Friaul-Julisch Venetien in Italien, der die Luchsansiedelung von Anfang an unterstützt hat, verurteilt den illegalen Abschuss aufs Schärfste. Die Ermittlungen der österreichischen Polizei sind derzeit im Gange.