Wildtiere
Fischotter "Rudi" schrie mit letzter Kraft um Hilfe
Erschöpft und hungrig schrie ein Fischotterbaby im Bezirk Gänserndorf mit letzter Kraft um Hilfe. Nun wird "Rudi" von Vier Pfoten aufgepäppelt.
"'Rudi' war extrem erschöpft und sehr hungrig. Das Fläschchen mit der Welpenmilch hat er sofort akzeptiert und brav getrunken. Als wir ihn übernahmen, hat er nur einen Kilogramm gewogen, mittlerweile hat er aber schon 250 Gramm zugenommen", berichtet Vier Pfoten Tierarzt Dr. Hans Frey, der wissenschaftliche Leiter der Eulen und Greifvogelstation Haringsee (NÖ). Am 22. November schrie der kleine Fischotter zum Glück nämlich so laut in der Nähe eines Bachs im Bezirk Gänserdorf um Hilfe, dass eine Spaziergängerin auf ihn aufmerksam wurde.
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Rudi, Rudi gib acht ...
Warum der kleine "Rudi" ohne Mama und ohne Geschwister, alleine auf der Fundstelle lag, können Experten nur mutmaßen. Normalerweise haben Fischotterweibchen zwei bis drei Junge pro Wurf. „Wir haben an der Fundstelle noch mal extra nachgesehen, haben aber keinen Fischotter-Bau entdeckt. An der Stelle des Baches in Bad Pirawarth, wo wir die meisten Otterspuren gefunden haben, ist allerdings gerade eine Baustelle mit großen Baggern und viele Lärm. Rudi wurde ein Stück entfernt gefunden. Dass er die Strecke alleine gelaufen ist, können wir ausschließen; dazu ist er noch zu klein. Möglicherweise wollte die Mutter mit ihren Jungen weg von der Baustelle und hat "Rudi" dabei verloren. Und dann traute sie sich vielleicht nicht mehr zurück“, so Dr. Frey.
Gewusst?
Obwohl Fischotter europaweit streng geschützt sind, dürfen beispielsweise in Niederösterreich pro Jahr 50 männliche Tiere getötet werden. Diese Verordnung ist allerdings völlig absurd, da bei der Jagd niemals mit Abstand das Geschlecht eines Fischotters festgestellt werden kann, weshalb auch Weibchen getötet werden, die dann ihre Jungtiere als Waisen zurücklassen.
Der Nachwuchs verbleibt nämlich mindestens ein Jahr bei der Mutter.