Wildtiere

Erfolgreichster deutscher Bulle soll in Wien tätig werd

Nach 17 Jahren in Deutschland kehrt der Afrikanische Elefant "Abu" wieder nach Wien zurück. Mittlerweile ist er der erfolgreichste Zuchtbulle Europas. 

Christine Kaltenecker
"Abu" ist zurück. Der Afrikanische Elefantenbulle soll sich nun zu den Schönbrunner Mädels gesellen.
"Abu" ist zurück. Der Afrikanische Elefantenbulle soll sich nun zu den Schönbrunner Mädels gesellen.
©Zoo Halle

Willkommen zurück, "Abu"! Der Afrikanische Elefantenbulle ist aus dem deutschen Zoo Halle in Schönbrunn angekommen und soll nun unsere Damenherde charmant umgarnen. Doch ein Neuzugang ist er im Grunde gar nicht, denn "Abu" wurde 2001 sogar in Schönbrunn geboren und war der erste Elefant in Europa, der durch künstliche Besamung gezeugt wurde. 2006 übersiedelte der Jungelefant gemeinsam mit seiner Mutter nach Halle. Dort wuchs er nicht nur zu einem prächtigen Tier heran, sondern entwickelte sich auch zu einem der erfolgreichsten Zuchtbullen im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm.

"Der Bulle ist ein sogenannter best proven breeder und wurde deshalb vom Koordinator des Erhaltungszuchtprogramms extra für unsere Kühe im Tiergarten ausgewählt", erklärt Folko Balfanz, der zuständige Zoologische Abteilungsleiter hoffnungsvoll.

Täglich neue Erkenntnisse

Die Haltung von Afrikanischen Elefanten in Zoologischen Gärten ist von großer Bedeutung, denn die grauen Riesen zählen zu den am stärksten bedrohten Säugetieren der Welt. Zoos leisten einen wichtigen Beitrag, indem sie sich sowohl im natürlichen Lebensraum für die Tiere einsetzen und Artenschutzprojekte unterstützen und gleichzeitig die Tiere außerhalb des natürlichen Lebensraumes halten, züchten und erforschen. So wurden in Schönbrunn unter anderem die Greifbewegungen des Rüssels aufgeschlüsselt. Dabei wurde gezeigt, dass dieser aus über 30.000 Muskeln besteht. Auch zum akustischen Lernen und zur Bedeutung bestimmter Lautsignale von Elefanten wurden hier wichtige Erkenntnisse gewonnen. Zuletzt wurden Videodaten für eine Studie rund um das Schlafverhalten der Tiere geliefert.

"55 Afrikanische Elefanten werden pro Tag gewildert!"

Im Jahr 2021 wurde die Rote Liste der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) aktualisiert. Großer Verlierer war der Afrikanische Elefant, der im Zuge dessen als „stark gefährdet“ eingestuft wurde. Seine Bestände sind innerhalb von 50 Jahren um mindestens 60 Prozent gesunken.
Durch die anhaltende Zerstörung der natürlichen Lebensräume und deren Fragmentierung kommt es weiterhin vermehrt zu Mensch-Tier-Konflikten, in denen die grauen Riesen meist den Kürzeren ziehen.
Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck: "Derzeit werden täglich rund 55 Afrikanische Elefanten gewildert. Die Nachfrage nach Elfenbein ist eine der Hauptursachen".

Hier sieht man "Abu" noch in seiner deutschen Herde (vorne links)
Hier sieht man "Abu" noch in seiner deutschen Herde (vorne links)
©Zoo Halle

Noch im "Ruheraum"

Noch ist der Bulle im hinteren Bereich des Elefantenhauses. Schritt für Schritt wird er die Innen- und Außenanlage kennenlernen, bevor er dann im Laufe der nächsten Tage auf die Kühe treffen wird. Wie im Zoo Halle soll er in Schönbrunn mit der Herde gemeinsam mit den Kühen leben. "Unsere Herde ist genetisch sehr wertvoll und wir hoffen, dass wir mit dem neuen Bullen in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag zur Erhaltungszucht leisten werden", so Tiergartendirektor Hering-Hagenbeck.

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    In Schönbrunn tröten momentan Leitkuh "Tonga", der Bulle "Tembo", "Iqwua", "Numbi" und "Mongu".
    In Schönbrunn tröten momentan Leitkuh "Tonga", der Bulle "Tembo", "Iqwua", "Numbi" und "Mongu".
    DANIEL ZUPANC / APA / picturedesk.com
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