Wildtiere
Japankäfer auf dem Vormarsch – deswegen ist er so gefäh
Der Japankäfer gehört zu den "prioritären Quarantäneschädlingen" und ist in der gesamten EU sofort meldepflichtig. Er frisst nämlich alles.
Hier ein lustiger Fakt vorweg: Bei uns würde es dem Japankäfer wesentlich besser gefallen als in seinem Heimatland Japan. Dort wird seine Population nämlich von natürlichen Feinden weitestgehend unterdrückt. In Mitteleuropa jedoch, wäre der kleine "Immigrant" kaum gefährdet und würde sich buchstäblich durch die österreichische Fauna fressen. Weshalb der schillernde Käfer, der gerne mit dem kleine Julikäfer verwechselt wird, bei uns zu einem richtig bösen Störfaktor für das Ökosystem und die Wirtschaft würde, ist leicht erklärt: Der Vielfraß ist polyphag - was bedeutet, dass er in seiner Nahrungssuche überhaupt nicht wählerisch ist und mehr oder weniger keinen Baum oder Strauch auslässt.
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Ernteausfälle vorprogrammiert
Die Tatsache, dass dem Japankäfer mehr als 300 Pflanzenarten schmecken, würden ihn in großer Anzahl zu einer ähnlichen Plage wie die Heuschrecken in Afrika machen. Ernteausfälle wären vorprogrammiert, weil er, anders wie unser "Flip", kaum bis gar keine Fressfeinde in Österreich fürchten muss. Folgende Pflanzen würden bis auf das Skelett abgenagt werden:
- Rosen
- Trauben, Himbeeren, Ribiseln, Heidelbeeren, Erdbeeren
- Linden, Birken, Ulmen, Ahorn, Buchen, Eichen,
- Äpfel, Kirschen, Pflaumen und weitere Steinobstbäume
- Basilikum
- Mais, Tomaten, Sojabohnen, Spargel, Kartoffeln
- Ringelblume
Von der Larve zum Käfer
Zum Glück bildet der Japankäfer nur eine Generation pro Jahr. Nach der Paarung legt das Weibchen ungefähr 60 Eier in die Erde ab, woraus nach nur zwei Wochen die Larven schlüpfen. Bis zum Herbst ernährt sich die Larve von den Pflanzenwurzeln und überwintert in 30 Zentimeter Bodentiefe. Erst im Frühjahr verpuppt sich die Larve und ein neuer Käfer schlüpft im Mai. Im Larvenstadium wird das Insekt wohl auch von Japan in den frühen 20ern nach Amerika gelangt sein - durch den Import einer japanischen Schwertlilie. Erst 2021 entdeckte man ihn erstmals in der Schweiz und auch Deutschland.