Wildtiere

Das passiert wenn ein Oktopus in Ecstasy badet

Oktopoden sind faszinierende Lebewesen, die ähnliche Bindungsstellen im Gehirn wie wir aufweisen. Eine Studie löste sogar menschliches Verhalten aus.

Christine Kaltenecker
Oktopoden sollen auf Ecstasy ebenso verliebt reagieren wie wir Menschen. (Symbolbild)
Oktopoden sollen auf Ecstasy ebenso verliebt reagieren wie wir Menschen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Eine neue Studie aus den USA von den Forschern Eric Edsinger und Gül Dölen fand heraus, dass Oktopoden über die gleichen Bindungsstellen für den Neurotransmitter Serotonin verfügen. Ähnlich zum Menschen reagieren Kraken also auf MDMA (3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin) - besser bekannt als die Partydroge "Ecstasy" - mit einem verstärkten Nähebedürfnis zu Artgenossen und wollten kuscheln.

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    Der Oktopus, oder Krake zählt zu der Gruppe der achtarmigen Tintenfische. <br>
    Der Oktopus, oder Krake zählt zu der Gruppe der achtarmigen Tintenfische.
    Getty Images/iStockphoto

    Liebe oder George Lucas?

    Für das Experiment badeten die Wissenschaftler insgesamt vier Kalifornische Zweipunktkraken in MDMA-behandeltem Salzwasser, was die Tiere über ihre Kiemen aufnahmen. Danach wurden sie einzeln in ein dreigeteiltes Aquarium gesetzt, die durch schwarze Plexiglasscheiben getrennt waren. Nur durch eine kleine Öffnung konnte sich der neugierige Oktopus auch die anderen "Zimmer" ansehen.

    In einem Raum waren Figuren aus Star Wars Filmen aufgebaut, im anderen Raum wartete ein entweder weiblicher oder männlicher Artgenosse in einem Käfig. Da Kraken grundsätzlich Einzelgänger sind, vermeiden sie prinzipiell den Kontakt zu anderen Oktopoden und erst recht zu männlichen Tieren, doch unter dem Einfluss der "Kuscheldroge" reagierten die Tiere wesentlich sozialer und suchten die Nähe zum "Feind". Der Käfig verhinderte natürlich, dass sich die Tiere gegenseitig verletzen hätten können, aber der Oktopus im Liebesrausch drückte seinen ganzen Körper an die Gitterstäbe und versuchte den Kontakt zum - normalerweise gemiedenen - Männchen aufzunehmen.

    Toleranzschwelle aktiviert

    Oktopoden akzeptieren zwar einen Artgenossen während der Paarungszeit, sind aber sonst wenig sozial und meiden einander. Die Ergebnisse der Studie allerdings zeigen, welch große Bedeutung das Serotoninsystem für das Sozialverhalten hat. Es gilt hier nun für die Entwicklung wichtiger Medikamente anzusetzen, um auch bei Menschen dissoziale Probleme behandeln zu können.

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