Tennis-Kracher
Thiem muss jetzt gegen Becker-Schützling ran
Ein echter Tennis-Kracher für Österreichs Star Dominic Thiem. In Paris Bercy geht es nun gegen Holger Rune und Coach Boris Becker.
Thiem setzte beim ATP-1000-Turnier in der französischen Hauptstadt seinen Erfolgslauf fort, schaltete nach der überstandenen Qualifikation auch in der ersten Runde den Schweizer Routinier Stan Wawrinka in drei Sätzen aus, siegte nach 2:31 Stunden mit 3:6, 6:3 und 7:5.
Dabei verwertete der Lichtenwörther, der seit Montag nur noch Österreichs Nummer drei ist, den Matchball erst um 2.22 Uhr, die Partie begann erst kurz vor Mitternacht. "Es war ein spezielles Match, ich bin noch nie so spät auf den Platz gegangen und habe noch nie so spät ein Match beendet", meinte der 30-Jährige nach dem Spiel.
Duell mit Becker-Schützling
Als Lohn für den Erfolg wartet nun ein besonderes Duell. Thiem bekommt es in der zweiten Runde mit dem Dänen Holger Rune zu tun – immerhin Titelverteidiger beim letzten Masters des Jahres. Und seit kurzer Zeit Schützling von Tennis-Ikone Boris Becker. Der Deutsche und der strauchelnde Däne, aktuell die Nummer sieben der Welt, vereinbarten eine Zusammenarbeit bis Jahresende. Dann wird entschieden, ob es weitergeht oder die beiden wieder getrennte Wege gehen. Das Zweitrunden-Duell steigt jedenfalls am Mittwoch, die Uhrzeit steht noch nicht fest.
"Es wird sicher ein cooles Match, er ist Titelverteidiger. Es ist eine besondere Situation, weil er Boris Becker in der Box hat – eine absolute Tennis-Legende. Das macht es noch einmal besonderer", so Thiem, der bisher erst einmal gegen den Dänen spielte – beim Maters in Monte Carlo vor einen halbem Jahr. Und dort verlor.
Für Thiem geht es derweil jedenfalls wieder bergauf. Und das nicht nur spielerisch, wie die Leistung gegen Wawrinka unter Beweis stellte. Sondern auch in der Weltrangliste. Spuckte der Computer den US-Open-Sieger von 2020 am Montag noch als 108. aus, so belegt der 30-Jährige im Live-Ranking bereits Platz 92. "Er hat das Tennis nicht verlernt. Fakt ist: Er ist derzeit nicht Weltspitze und hat eine Menge Arbeit vor sich. Nach schweren Verletzungen ist die Frage: ,Warum kommt man wieder?´ Dominic muss bereit sein, einen hohen Preis zu zahlen, das muss er für sich selbst entscheiden", erklärte Becker noch vor einer Woche bei einem Besuch in der Wiener Stadthalle die Situation des Lichtenwörthers.