Nahost-Konflikt

Therapeutin, Student, Barfrau: Die toten Hamas-Geiseln

In einem Tunnel unterhalb von Rafah im südlichen Gazastreifens sind sechs tote Hamas-Geiseln gefunden worden.

Therapeutin, Student, Barfrau: Die toten Hamas-Geiseln
In einem Tunnel unterhalb von Rafah sind sechs Hamas-Geiseln gefunden worden.
"Heute"-Montage; Material: Bring Them Home Now/Handout via REUTERS

Am Sonntagmorgen wurden sechs Hamas-Geiseln tot aus dem Gazastreifen geborgen, "Heute" berichtete. Die sechs Ermordeten seien in einem unterirdischen Tunnel im Gebiet Rafah im Süden des umkämpften Gazastreifens gefunden worden, teilte die Armee mit. Drei der gefundenen Toten hätte beim nächsten Geiseldeal freikommen sollen, berichtet die Zeitung "Haaretz".

Alle sechs Opfer waren demnach beim Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres als Geiseln genommen und in den Gazastreifen entführt worden. "Nach unserer ersten Einschätzung wurden sie von Hamas-Terroristen brutal ermordet, kurz bevor wir sie erreichten", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Morgen.

Fünf Geiseln beim Musikfestival entführt

Nun gibt es erste Informationen zur Identität der Toten: Einer ist der US-Israeli Hersh Goldberg-Polin (23). Er war am Morgen des 7. Oktober zum Nova-Festival gereist und erlebte dort den Hamas-Überfall.

Seine Eltern, in den USA geborene Israelis, hatten nach der Entführung durch die Hamas vehement für die Freilassung der Geiseln gekämpft. Sie trafen sich mehrmals mit US-Präsident Joe Biden, hatten ein Treffen mit Papst Franziskus und sprachen vor den Vereinten Nationen. Zuletzt traten sie am Parteitag der Demokraten an die Öffentlichkeit.

Täglich mit Geiseln Yoga praktiziert

Auch Eden Yerushalmi (24) wurde am Nova-Festival entführt. Die junge Israelin arbeite als Barfrau, die sich zur Pilates-Instruktorin weiterbildete. Während dem Überfall rief sie ihre Schwester Shani an und ließ sie in der Leitung, bis die Terroristen sie aus den Dornbüschen zerrten, wo sie sich versteckt.

Die Therapeutin Carmel Gat (40) aus Tel Aviv war aus einem Kibbuz in Be'eri entführt worden, wo ihre Eltern leben. Befreite Geiseln berichten, sie habe ihnen in Gefangenschaft Meditations- und Yoga-Übungen beigebracht. Auch Gats Bruder Alon, dessen Frau Yarden und ihre Tochter Geffen wurden entführt, konnten aber später fliehen.

Alexander Lubnow (32) war vom Nova-Festival entführt worden. Der Barmanager und Festival-Barchef aus Ashkelon hat mit seiner Frau ein zweijähriges Kind – während er in Gefangenschaft war, wurde er erneut Vater. Almog Sarusi (27) aus Ra'anana war mit seiner Freundin am Nova-Festival, als die Hamas angriff. Shahar wurde schwer verletzt und starb in den Armen ihres Freundes. Und Ori Danino (25) aus Jerusalem wollte ein Studium der Elektrotechnik beginnen. Am 7. Oktober wurde Ori auf dem Rückweg vom Nova-Festival entführt, als er anderen bei der Flucht helfen wollte. Er bekleidete im Militär den Rang eines Master Sergeants.

Geiseln sollten freikommen

Drei der sechs Geiseln sollten in der ersten Phase des nächsten Geiselabkommens freigelassen werden, erklärte eine israelische Quelle der Zeitung "Haaretz". "Sie standen auf den Listen, die Anfang Juli übergeben wurden. Es war möglich, sie lebend zurückzubringen", sagte die Quelle.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In einem Tunnel unterhalb von Rafah im südlichen Gazastreifen wurden sechs tote Hamas-Geiseln gefunden, die beim Terrorüberfall der Hamas am 7 Oktober vergangenen Jahres entführt worden waren
    • Zu den Opfern gehören unter anderem der US-Israeli Hersh Goldberg-Polin, die Barfrau Eden Yerushalmi und die Therapeutin Carmel Gat, die alle brutal ermordet wurden, kurz bevor die israelische Armee sie erreichen konnte
    20 Minuten, red
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